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Marktplatz Deutschland
dardheizung zu machen und
damit die Gasheizung in ihrer
aktuellen Rolle abzulösen ist,
ambitioniert, aber machbar,
sagten der Bundesverband Wärmepumpe
(BWP), der Zentralverband
der Deutschen Elektro- und
Informationstechnischen Handwerke
(ZVEH) und der Verband
der Elektro- und Digitalindustrie
(ZVEI) am Rande des Wärmepumpen
Gipfels. Angesichts der
in der vorigen Woche ausgerufenen
Alarmstufe in der Gasversorgung
gilt es jetzt schnellstmöglich
die Voraussetzungen
für einen großflächigen Wärmepumpen
Hochlauf zu schaffen.
Als Grundlage dafür müsse die
Bundesregierung jetzt klare gesetzliche
Rahmenbedingungen
vorbereiten. Hier sehen die Verbände
einige zentrale Ansätze.
„Wir arbeiten intensiv daran, die
Kapazitäten auszubauen“, sagte
Dr. Martin Sabel, Geschäftsführer
des BWP. „Unsere Hersteller tun
alles in ihrer Macht stehende, um
einen schnellstmöglichen Hochlauf
des deutschen Wärmepumpenmarktes
auf 500.000 Wärmepumpen
pro Jahr zu ermöglichen.“
Es geht um den massiven
Umbruch im Wärmemarkt, jetzt
in größtmöglichem Maße von
Gaskesseln zu Wärmepumpen
umzuschwenken. Damit unter
anderem die nötigen Investitionen
in Produktionskapazitäten
getätigt und Schulungsangebote
durch das Fachhandwerk
wahrgenommen werden, ist
größtmögliche Planungssicherheit
notwendig. „Die Bundesregierung
muss daher jetzt das angekündigte
Nutzungsgebot von
65 % erneuerbarer Energien
noch in diesem Jahr gesetzlich
verankern. Erst diese gesetzliche
Fixierung bringt den Marktakteuren
die notwendige Sicherheit
sich im erforderlichen Maßstab
auf Wärmepumpen auszurichten“,
so Sabel.
Dr. Gunther Kegel, ZVEI-Präsident,
ergänzte: „Die Elektrifizierung
des Wärmemarkts ist
Grundvoraussetzungen für eine
erfolgreiche Energiewende, eine
stärkere Unabhängigkeit von fossilen
Energien wie Erdgas, und
um die Klimaziele zu erreichen,
vor allem bis 2030. Allein durch
eine umfassende Elektrifizierung
und Digitalisierung ließe sich der
Energieverbrauch im Gebäudesektor
um bis zu 65 Prozent verringern.“
Die Technologien dafür
lägen vor, nötig sei vor allem der
rechtliche Rahmen, so Kegel weiter:
„Die Flexibilitätspotenziale
von Wärmepumpen, Speichern
oder Ladesäulen sowie weiteren
Erzeugern und Verbrauchern im
Gebäude muss durch das Stromnetz
nutzbar gemacht werden.
Ein Steuerbare-Verbrauchseinrichtungen
Gesetz muss endlich
kommen. Erst mit einem solchen
Gesetz erhalten die Netzbetreiber
die Rechts- und Planungssicherheit
für die Flexibilitätsnutzung.“
ZVEH-Präsident Lothar Hellmann
weist darauf hin, dass durch zögerliche
und unstete politische
Vorgaben bereits Jahre verloren
wurden: „Das können wir uns
angesichts der Aufgaben nicht
erlauben. Neben Wohnungsbau,
Elektromobilität und dem
Aufbau erneuerbarer Energien
muss auch die Wärmewende gelingen,
indem das Handwerk die
Anlagen baut und umbaut. Die
technischen Lösungen zum Umbau
des Energiesystems sind vorhanden
und es ist lange bekannt,
dass elektrotechnische Anwendungen
mit sauberer Energie
und hocheffizient das Kernelement
der Sektorkopplung sind.“
Hellmann forderte nach Jahren
unklarer Signale nun Unterstützung,
damit das Handwerk
die Aufgaben bewältigen kann:
„Wir benötigen hochqualifizierte
Fachkräfte aus unserem bewährten
dualen Ausbildungssystem
und keine Schmalspurqualifikationen.
Die berufliche Ausbildung
muss den Stellenwert bekommen,
der ihr gebührt. Die benötigten
Weiterbildungen müssen
an den hohen Ausbildungsstand
anknüpfen und sollten durch die
Politik finanziell gefördert werden.
Regulatorische Hemmnisse
bei der Installation von Wärmepumpen
müssen beseitigt und
bürokratische Hürden abgebaut
werden.“ Für den ZVEH-Präsidenten
gehören dazu auch bundeseinheitliche
und digitale Verfahren
zur Inbetriebnahme von
Wärmepumpen.
Der heute unterzeichneten Absichtserklärung
muss nun ein
konkreter Umsetzungsprozess
folgen. BWP, ZVEH und ZVEI fordern
daher alle Beteiligten auf,
zügig gemeinsame Lösungsvorschläge
zu erarbeiten und in die
Umsetzung zu bringen. Wo nötig
sollten Vorschläge für politische
Maßnahmen an die beiden Ministerien
und die Bundesregierung
herangetragen werden. Denn
insbesondere auch diese seien
in der Pflicht, den Roll-out nach
allen Kräften zu unterstützen.
Ziel dieser Zusammenarbeit ist
es, die verschiedenen Teile der
Wertschöpfungskette besser ineinandergreifen
zu lassen und
Synergien zu schaffen – für den
erfolgreichen Roll-out der Wärmepumpen
und den Wandel in
der Wärmeversorgung. Denn die
Wärmepumpen-Offensive birgt
Chancen: Es geht um neue, zukunftsfähige
Arbeitsplätze im
deutschen Mittelstand, häufig
im ländlichen Raum, es geht um
die Zukunft des SHK- und Elektrohandwerks
mit ihren 100.000,
häufig familiengeführten Betrieben,
es geht um eine sichere,
sozialverträgliche und mit den
Klimazielen vereinbare Wärmeversorgung.
Nicht zuletzt geht es
auch darum, sich schnellstmöglich
von Importabhängigkeiten
zu lösen und stattdessen stärker
auf heimische Wertschöpfung zu
setzen.
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