nomischer als auch aus ökologischer
Sicht eine optimale Lösung zur Gewinnung
hochreiner „Kohlensäure“ dar.“
Das „Ausgangsmaterial“ für das in
Bioethanol-Anlagen gewonnene Gär-
CO2/biogene CO2 sind pflanzliche
Rohstoffe (etwa Getreide, Mais und
Zuckerrüben). Das Kohlendioxid entsteht,
wenn während der Fermentationsprozesse
Zucker und Ethanol zu
CO2 abgebaut werden.
Durch die Einführung von Bioethanol
(E 10) am Benzinmarkt zur Reduzierung
der Nutzung von Erdöl und
der damit einhergehend wachsenden
Produktion wurden EG-Richtlinien
zur Förderung der Erzeugung
von Bioethanol verabschiedet. Diese
führten zu einer wachsenden Bedeutung
von Bioethanol als zuverlässiger
Quelle der CO2-Gewinnung. „Allerdings
kann sich die Eingangsqualität
der pflanzlichen Rohstoffe unterscheiden.
Und dies kann sich negativ auf die
CO2-Qualität auswirken“, merkt Ansgar
Rinklake an. „Die Mengen an Gär-
CO2, bei dem der Eingangsgrundstoff
wirklich Lebensmittelqualität hat, ist
aus meiner Sicht sehr, sehr begrenzt.“
„Quellkohlensäure“ wiederum entsteht
in natürlichen Quellen, bevorzugt
in Bereichen von erloschenen
oder tätigen Vulkanen. Um CO2 ergiebig
zu fördern, werden Kohlendioxid-
Quellen auf 100 bis 3.000 Meter Tiefe
gebohrt. Das CO2-Rohgas wird mit
natürlichem Mineralwasser oder als
feuchtigkeitsgesättigtes Gas gefördert
und enthält in der Regel nur sehr
geringe Restgasanteile. Es lässt sich mit
wenig Aufwand reinigen und macht
deutschlandweit einen relevanten
Anteil des produzierten und flüssig
transportierten CO2 aus.
Die Förderung von Quellkohlensäure
klingt natürlich und umweltfreundlich
– ist es aus Sicht von Ansgar Rinklake
aber nicht. „Das klimaschädliche
CO2 wird von der unterirdischen
Quelle, wo es die Umwelt nicht weiter
belastet, aktiv an die Oberfläche
transportiert und freigesetzt“,
erklärt der Experte. „Neben Radon,
einem radioaktiven Gas, das während
der Förderung zutage tritt, bleibt
bei der Reinigung der ‚Quellkohlensäure‘
sehr viel Abwasser zurück, das
wiederaufbereitet werden muss.“ Da
der gesamte CO2-Bedarf der Lebensmittelindustrie
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bereits gedeckt werden
könnte, würde man lediglich das
Kohlendioxid, welches als Nebenprodukt
anfällt, auffangen und aufbereiten,
erscheint „Quellkohlensäure“ als
wenig klimafreundlich.
Unabhängig davon, ob Kohlendioxid
aus Prozess-CO2, Gär-CO2/biogenem
CO2 oder Quellkohlensäure gewonnen
wird – es muss durch den Einsatz komplexer
verfahrenstechnischer Anlagen
und dem Durchlaufen unterschiedlicher
Prozessschritte gereinigt und
damit für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie
nach HACCP-Vorgaben
in „Food Grade Quality“ aufbereitet
werden. Für die Reinigung von Kohlendioxid
aus natürlichen oder industriellen
Quellen bietet sich beispielsweise
das Verfahren KATOX an.
Reicat: CO2 in
Lebensmittelqualität
Das Unternehmen Reicat mit Hauptsitz
in Gelnhausen entwickelt, fertigt
und montiert verfahrenstechnische
Anlagen zur Gasreinigung, Abluftreinigung,
Abgasreinigung und zum Gasrecycling,
um Circular Economy in die
Realität umzusetzen. Die CO2-Reinigungsanlagen
sind für die Entfernung
von Kohlenwasserstoffen und/oder weiteren
Verunreinigungen aus CO2 ausgelegt.
Kohlendioxid aus natürlichen
oder industriellen Quellen wird beispielsweise
mithilfe von katalytischer
Oxidation – auch KATOX genannt –
energieeffizient gereinigt, beschreibt
Reicat. Durch vor- und nachgeschaltete
Reinigungsschritte gewährleistet
das Unternehmen die dauerhafte Einhaltung
höchster Qualität (Food Grade
Quality), sodass das CO2/Kohlendioxid
unter anderem in der Getränkeindustrie
eingesetzt werden kann.
Der Platzbedarf einer Anlage zur CO2-Reinigung ist abhängig vom zu verarbeitenden
Volumenstrom. Die abgebildete CO2-Reinigung mit einer Kapazität von 3.000 Nm3/h
hat eine Größe von ca. 8 m x 2,5 m x 3,5 m. (Foto: Reicat)
GETRÄNKEINDUSTRIE · 3/2022 15
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