
Dezentrale Antriebe
Flexibel, überlastfähig und hygienisch
Die Getränkebranche stellt besondere Anforderungen an die Fördereinrichtungen und ihre Antriebe.
Bei der Modernisierung ihrer Abfüll-, Sortier- und Förderanlagen setzen Brauereien zunehmend auf
energieeffiziente Antriebe im Hygienic Design. Dabei kann Sew-Eurodrive unterschiedlichste Anforderungen
erfüllen: Der Automatisierungsbaukasten Movi-c beinhaltet funktional identische Lösungen für
die zentrale und die dezentrale Installation.
Energiesparen ist heute eines der wichtigsten
Ziele bei der Modernisierung von
Maschinen und Anlagen. Hier liegt oftmals
ein großes Sparpotenzial, das letztlich
bares Geld bedeutet. Beim Retrofit
der Transportanlagen in der Getränkeindustrie
tragen Antriebssysteme von
Sew-Eurodrive maßgeblich zur Gesamt-
energieeinsparung bei. Dadurch lässt
sich der CO2-Ausstoß deutlich reduzieren.
Auch das Controlling kann zufrieden
sein, denn die Antriebe amortisieren
sich oftmals schon innerhalb von
weniger als zwei Jahren.
Konzepte für
Transportanwendungen
Eine entscheidende Kenngröße für die
Energieeffizienz einer Transportanlage
im Getränkebereich ist der Gesamtwirkungsgrad
des Systems. Die Antriebstechnik
– einschließlich der intelligenten
Prozesssteuerung – nimmt hierbei
einen hohen Stellenwert ein. Durch
flexible Anpassung der Drehzahlen
in einem großen Stellbereich kann in
einer Anlage schnell und vor allem
produktschonend auf Änderungen des
Durchsatzes, des Transportguts oder
Gebindeformats reagiert werden. Mögliche
Stillstände und darauffolgende
Anlaufsituationen lassen sich vermeiden.
Einheitliche Steuer- und Antriebskonzepte
ermöglichen zudem eine
nachhaltige Reduzierung der laufenden
Betriebskosten bei relativ kurzfristiger
Amortisierung der Investitionen.
Die Antriebsauswahl hat auch eine
wichtige Bedeutung in Bezug auf die
Applikation. Durch den Einsatz von
Hohlwellengetrieben wird der Antrieb
direkt auf die Transporteurwelle aufgesteckt.
Dadurch vermeidet man verlustbehaftete
und wartungsintensive Übertragungselemente
wie Kettenvorgelege,
Riemen usw. Darüber hinaus werden
die mechanischen Konstruktionen
ebenso kontinuierlich optimiert, um
die Verluste bei der Umwandlung der
Rotationsenergie der Antriebe in eine
Linearbewegung zu minimieren. Jedes
mechanische Übertragungselement
beeinflusst die Leistungsaufnahme und
muss zur Optimierung in Betracht gezogen
werden. So wird durch den Einsatz
neuer Materialen und Schmiertechnologien
bei Förderbändern und -ketten
der Reibwert sowohl im Dauerbetrieb
als auch im Anlauf reduziert. Allerdings
liegen diese Einsparpotenziale meist im
einstelligen Prozentbereich. Durch den
Einsatz von hocheffizienten Antriebssystemen
sind deutlich höhere Einsparungen
möglich.
Ausgeprägte Überlastfähigkeit
Im realen Betrieb kommt es prozessbedingt
zu Situationen, in denen ein
Motor beim Anlauf eine hohe Massenträgheit
kombiniert mit der Haftreibung
im System überwinden muss, z. B.
wenn ein Transportband oder ein Puffertisch
komplett mit Flaschen gefüllt
ist und dann wieder anlaufen soll. Ein
Permanentmagnetmotor kann auch
in diesen Sondersituationen problemlos
anlaufen, weil er im Vergleich zum
Asynchronmotor eine deutlich höhere
Überlastfähigkeit aufweist. Wird dies
Die Antriebseinheit Movigear classic
kombiniert Synchronmotor und
Getriebe. Sie wird mit Frequenzumrichtern
aus dem Automatisierungsbaukasten
Movi-C eingesetzt.
Dadurch kann man die Vorzüge dieses
mechatronischen Antriebssystems
für zentrale und dezentrale Installationen
in Getränketransportanlagen
nutzen. (Bild: SEW-Eurodrive)
BRAUINDUSTRIE · 4/2022 25