
bei der Antriebsauswahl berücksichtigt,
kann der Antrieb im Dauerbetrieb,
wo ausschließlich die Gleitreibung als
Widerstand zu überwinden ist, nahe
dem Bemessungsmoment – also bei
optimalem Wirkungsgrad – betrieben
werden. Der Permanentmagnetmotor
hat den entscheidenden Vorteil, dass
er ein konstantes Moment über seinen
gesamten Stellbereich erzeugt. Weil
die Lasten in der Regel nicht von der
Geschwindigkeit abhängen, lässt sich
der Antrieb ohne spezielle Projektierung
flexibel und effizient in der Anlage
betreiben.
Hoher Systemwirkungsgrad
Der Gesamtwirkungsgrad einer Anlage
ist das Produkt der jeweiligen Einzelwirkungsgrade
seiner Komponenten
Umrichter, Motor, Getriebe und Kabel.
Sie müssen jeweils auf den realen Bedarf
dimensioniert werden. Die Optimierung
der mechanischen Übertragung
oder des Motorwirkungsgrades allein
genügt nicht. Deutliche Energieeinsparungen
können nur durch perfekt aufeinander
abgestimmte Komponenten
– Mechanik, Elektronik und Ansteuerung
– erzielt werden. Auch der benötigte
Schaltschrankplatz wird dank
der mechatronischen Antriebseinheiten
mit integrierten Umrichtern auf
ein Minimum reduziert. Insbesondere
bei der Planung von Neuanlagen kann
dieser Raum optimal für eine effiziente
Anlagengestaltung genutzt werden.
Bei der Entwicklung, Produktion und
Vermarktung derartiger Antriebssysteme
nimmt Sew-Eurodrive eine Vorreiterrolle
ein. Durch die Symbiose von
energieeffizienten Synchronmotoren
mit dem neuen, dezentralen Umrichter
aus dem modularen Automatisierungsbaukasten
Movi-c wurden die Antriebseinheiten
Movigear und Movimot weiterentwickelt.
Movigear performance,
Movimot performance und Movimot
flexible in Kombination mit Movigear
classic ergänzen die bisherigen Produkte
hinsichtlich Funktionalität und
Durchgängigkeit. Sie erweitern damit
die Anwendungsmöglichkeiten der
bereits seit Jahrzehnten bewährten,
dezentralen Antriebstechnik.
Kompaktes Design
Movigear performance vereinigt Synchronmotor,
Getriebe und Frequenzumrichter
als mechatronische Einheit
in einem Gehäuse. Alle Komponenten
wurden für das gemeinsame Zusammenwirken
optimiert – bis zur Wicklung
des Motors, der Ausführung des
Getriebes und der Eigenschaften des
Umrichters. Die maximale Integration
dieser Komponenten ermöglicht
im Vergleich zu klassischen, dezentralen
Antriebssystemen ein deutlich kompakteres
Design der mechatronischen
Gesamtlösung und einen optimalen
Systemwirkungsgrad. Durch umfassende
Ausnutzung der jeweiligen Komponenteneigenschaften
lässt sich in realen
Anlagen zudem die Zahl der eingesetzten
Varianten reduzieren.
Nachhaltige
energetische Vorteile
Dank Erfüllung von IE5 gemäß IEC
TS 60034-30-2, der höchsten definierten
Energieeffizienzklasse des Motors
sowie der maximalen Systemeffizienz
gemäß IEC 61800-9-2 übertrifft Movigear
performance bisherige, marktübliche
Lösungen. Durch den Einsatz
dieser Antriebe lassen sich regelmäßig
Energieeinsparungen bis 50 Prozent
und mehr erzielen. Dadurch können
die Betriebskosten in Brauereien
nachhaltig gesenkt werden. Fließen
diese Erkenntnisse schon in die Anlagenplanung
mit ein, lassen sich oftmals
auch der Einspeisestrom, sogar
die installierte Einspeiseleistung ganzer
Transportlinien verringern. Gleichzeitig
kann man durch die Entscheidung
für die Produktfamilie Movigear bisherige,
große Ersatzteilbestände und die
damit verbundenen Kosten reduzieren.
Ein weiterer Vorteil der geräuscharmen,
mechatronischen Antriebssysteme ist
die geringere Lärmbeeinträchtigung an
den Arbeitsplätzen.
Installations- und
Kommunikationsnetzwerk
Dank der integrierten digitalen Schnittstelle
findet die Übertragung des elektronischen
Typenschilds und diverser
Sensorsignale vom Motor zum Umrichter
ohne zusätzliche Installationsaufwände
statt. Die digitale Motorintegration
ermöglicht es, den Antrieb mit
nur einem einzigen Kabel mit dem Umrichter
zu verbinden. Durch ein standardisiertes
Hybridkabel wird die Leistungsversorgung
sowie Datenverbindung
zwischen Umrichter und Antrieb
hergestellt. Informationen des elektronischen
Typenschildes und Diagnosedaten,
z. B. Temperatursensor-
und Motorgebersignale des Antriebs,
können dadurch direkt an den Umrichter
übermittelt werden und ermöglichen
somit eine einfache und schnelle
Inbetriebnahme. Die Kommunikation
zur Steuerung erfolgt über Feldbusschnittstellen
wie Profinet IO, Ether-
Net/IP™ und Modbus TCP sowie integrierte,
digitale Ein- und Ausgänge.
Movigear
performance ist damit der
ideale Begleiter
für dynamische Förderapplikationen.
Flexibler Getriebeanbau
Movimot performance vereint den
hochdynamischen Synchronmotor
der Baureihe CM3C mit dem bewährten
dezentralen Frequenzumrichter zu einer
kompakten, dynamischen und überlastfähigen
Antriebseinheit. Movimot performance
kann flexibel mit jedem Standard
oder Servogetriebe kombiniert
werden. Sein Einsatz als IEC-Flanschmotor
ermöglicht auch die variable Verwendung
als Direktantrieb.
Dieser Motor lässt sich an allen gängigen
Ethernet-basierten Infrastrukturen
betreiben. Dank integrierter digitaler
Schnittstelle findet eine schnelle,
einfache und komfortable Inbetriebnahme
statt – auch bei höchster Optionsvielfalt
des Getriebemotors. Geber-
oder Sensorsignale können ohne zusätzlichen
Installationsaufwand ausgewertet
werden. Die Kombinierbarkeit
mit allen Standardgetrieben der Baureihen
7 und 9 ermöglicht den vielfältigen
und flexiblen Einsatz des Movimot performance.
Darüber kann die Antriebseinheit
auch mit Servogetrieben von
Sew-Eurodrive kombiniert werden. Die
Integration in verschiedene Automatisierungs
Topologien erfolgt durchgängig
zu weiteren Movi-c-Produkten mit
allen gängigen Kommunikationsarten.
26 BRAUINDUSTRIE · 4/2022