
mie und der schwierigen
Rahmenbedingungen
haben
wir an unseren
Plänen festgehalten
und den Bau
wie geplant vollendet.
Zusammen
mit unserem Partner,
der HVG in Wolnzach,
haben wir mehr als
60 Mio. Euro in die Anlage
investiert, die zu den modernsten
der ganzen Welt zählt.
BI: Inwieweit wurde die Zeit auch genutzt,
um im Unternehmen die Digitalisierung
voranzutreiben?
Die BarthHaas Hops
Academy hat zum Beispiel
Bierverkostungen und Sensoriktrainings
online angeboten,
was sehr gut angenommen
wurde.“
Hintermeier: Bereits in den letzten Jahren
haben wir die Entwicklung in allen
Unternehmensbereichen stark vorangetrieben,
durch die Pandemie sind
wir aber weit über das hinausgegangen,
was geplant war. Die BarthHaas
Hops Academy hat zum Beispiel Bierverkostungen
und Sensoriktrainings
online angeboten, was sehr gut angenommen
wurde. Bei unseren Kollegen
von Hop Products Australia konnten
Brauer und Bierliebhaber die Hopfenernte
virtuell erleben. Wir haben das
bereits 2010 initiierte Online-Pflanzerportal
modernisiert und enorm ausgebaut.
Und gerade ist auch ein Internet-
Portal für unsere Kunden an den Start
gegangen, wo sie ihre Verträge und Lieferdokumente
einsehen und Angebote
abrufen können. Kurz und gut: Wir
durften erleben, dass wir mittels Technik
und digitaler Plattformen mit unseren
Partnern weltweit trotz eines globalen
Lockdowns in Verbindung bleiben
konnten.
BI: Bereits seit 1998 verantworteten Sie
den Einkauf bei BarthHaas, seit Anfang
des Jahres leiten Sie als einer von zwei
Geschäftsführern das Unternehmen.
12 BRAUINDUSTRIE · 7/2022
Haben Sie in der Hopfenbranche ähnlich
volatile Märkte wie zu der heutigen Zeit
erlebt? Wie stellt sich Ihr Unternehmen
auf, um auch bei explodierenden Preisen
langfristig wirtschaftlich zu arbeiten?
Hintermeier: Als Visionäre, Impulsgeber
und Ideenumsetzer gestalten
wir seit mehr als 228 Jahren den Hopfen
Markt. Diese Leidenschaft bildet
das Fundament, auf dem wir uns
gemeinsam mit unseren Kunden,
Hopfenpflanzern, Mitarbeitern und
Geschäftsfreunden den Herausforderungen
stellen. Mit unseren Kunden,
Zulieferern und Hopfenpflanzern
haben wir langfristige Verträge, so-
dass die Kosten nicht so stark schwanken
wie im freien Handel. Unsere Einkaufsphilosophie
setzt auf den Aufbau
von Vertrauen, auf Partnerschaft und
auf eine langfristige Ausrichtung der
Zusammenarbeit mit unseren Pflanzern.
Wir investieren bewusst in die
Beziehung zu unseren Lieferanten und
unser Anspruch ist es, ihnen ein dauerhafter
Partner anstelle eines kurzfristigen
Abnehmers zu sein. Denn nur eine
langfristige Zusammenarbeit erlaubt
es, gemeinsam Ziele für beide Seiten
zu stecken und diese zusammen zu
erreichen. Dabei geht es nicht nur um
individuelle Vorteile für die beiden
Parteien, sondern vor allem auch um
Nachhaltigkeit und die gemeinsame
Weiterentwicklung der Branche.
BI: Russland ist nach den USA, Japan
und China der viertgrößte Abnehmer von
deutschem Hopfen. Die Ukraine importiert
aus Deutschland rund 300 bis
400 t... Beliefern Sie aktuell noch Ihre russischen
Kunden?
Der Handel mit Hopfen
ist weltumspannend und
weltoffen. Unsere Geschäftspartner
haben den Krieg in keiner
Weise zu verantworten. “
Hintermeier: Wir bei BarthHaas sind
zutiefst erschüttert über die russische
Invasion in die Urkaine und verurteilen
diesen Angriffskrieg auf das
Schärfste. Gleichwohl haben wir entschieden,
unsere russischen Kunden
weiterhin zu beliefern. Der Handel mit
Hopfen ist weltumspannend und weltoffen.
Unsere Geschäftspartner haben
den Krieg in keiner Weise zu verantworten.
Zudem bestehen mit unseren
Kunden Verträge, die rechtlich weiterhin
bindend sind, da es bislang keine
Sanktionen auf unsere Produkte gibt.
BarthHaas trägt darüber hinaus Verantwortung
für seine Hopfenbauern,
die durch einen Ausfall der Geschäfte
mit Russland, zusätzlich zu den enorm
gestiegenen Kosten, in ihrer Existenz
gefährdet wären.
BI: Die Pandemie und der Krieg mit seinen
Folgen beeinflussen Ihr Geschäft. Doch
auch davor haben sich der Hopfenmarkt
und die Hopfenbranche verändert. Wie hat
BarthHaas darauf reagiert?
Hintermeier: Seit Jahren entwickeln
wir uns immer weiter vom Vermarkter
zum Dienstleister. Wir haben neue