
Die BRAUINDUSTRIE sprach
mit Gerald Wolf, Geschäftsführer
der Firma Xvise über die
Aufgaben und Tätigkeitsfelder
der Beratungsfirma.
BRAUINDUSTRIE: Herr Wolf, Ihr Unternehmen
hat in den letzten 20 Jahren bereits
mehr als 570 Projekte in über 24 Ländern
realisiert – eine erfolgreiche Bilanz!
Könnten Sie uns bitte einen kurzen Abriss
der Unternehmenshistorie geben?
Gerald Wolf: Gegründet wurde das Unternehmen
im Jahr 2000. Wir sind ein
Tochterunternehmen des Speditionsunternehmens
Gebrüder Weiss und
waren damals eigentlich mehr als erweiterte
Fachabteilung - wenn man es
so bezeichnen möchte - ins Leben gerufen
worden, weil damals das Thema
Supply Chain Management noch nicht
so stark präsent war. Man hat dann relativ
schnell erkannt, dass der Bedarf
bei den Kunden von Gebrüder Weiss
vorhanden ist und die Spedition dieses
Gebiet selbst nicht im Portfolio abdecken
kann. In den letzten Jahren hat
das Thema Automatisierung und Digitalisierung
sehr stark an Zuwachs und
Zuspruch erhalten und somit konnte
Xvise stetig wachsen und Projekte erfolgreich
realisieren.
kurz
nachgefragt
bei
BI: Welche großen Veränderungen hat die
Logistikbranche – vor allem im Bereich der
Getränkelogistik – in der vergangenen Zeit
durchlaufen?
Wolf: Das Thema Digitalisierung und
Automatisierung betrifft sehr stark den
logistischen Bereich. Wenn ich von Digitalisierung
spreche, geht es natürlich
auch um den automatischen Austausch
von Informationen. Also weg von EMails,
weg vom alten Faxgerät, welches
teilweise noch immer im Einsatz
ist. Der Nutzen verschiedensten Robotik
Systeme, von fahrerlosen Transport
Systemen bis hin zu den Software
Tools, die dann die Prozesse in die Automatisierung
digitalisieren können.
Da hat sich sehr viel getan, auch hat
Corona das in den letzten zwei Jahren
zum Teil noch mal ein Stück weit verstärkt.
BI: Herr Wolf, Ihr Unternehmen ist „spezialisiert
auf die strategische Entwicklung,
Planung und Realisierung von Logistik
Projekten sowie die Durchführung
von Trainings“. Wie läuft eine Beratung
mit einem Kunden ab?
Wolf: Als erstes wird der Bedarf des
Kunden genau analysiert und hinterfragt
warum dieser Bedarf entstanden
ist und was bewegt den Kunden dazu,
jetzt in diese Richtung zu denken und
zu gehen? Das heißt in erster Linie für
uns ein besseres Verständnis dafür zu
finden, was der Auslöser sein könnte,
um das auch wirklich in der Entwicklung
einer Lösung entsprechend
berücksichtigen zu können. Das hat
auch den Vorteil, dass wir im Zuge dieses
GERALD
WOLF
Hinterfragens und dieses genauen
Analysierens und Zuhörens einen
kompletten Überblick über die Problematik
erhalten. Wenn diese Analysen
Phase abgeschlossen ist, stellt sich
immer die große Frage, in welche Richtung
das Projekt letzten Endes gehen
soll. Wenn ich jetzt das Beispiel in der
Logistik, in der Entwicklung und der
Automatisierung von Prozessen betrachte,
dann ist es oft eine Szenarien
Entwicklung. Geht es nur um einen
Standort, den ich jetzt optimieren
muss? Welche Möglichkeiten habe
ich vor Ort? Hier gibt es viele Optionen
abzuwägen.
BI: Einer Ihrer angebotenen Leistungen
zielt auf das Supply Chain Consulting ab
mit dem „Erkennen von Optimierungspotenzialen
entlang der gesamten Lieferkette“.
Die Logistik entlang der Wertschöpfungskette
zählt bei klimabewussten Unternehmen
in die „Scope 3“ Emissionen
ein. Wie unterstützen Sie Ihre Kunden um
diese Auswirkungen bestmöglich zu reduzieren?
Wolf: Das Optimierungspotenzial in
der gesamten Lieferkette ist natürlich
sehr mannigfaltig. Angefangen im
Betrieb selbst, über die verschiedenen
Zu- und Abströme der Lieferanten
und Kunden. Auch hier gilt es als
ersten Schritt Analysen zu konzipieren.
Welche Probleme gibt es in der
Lieferkette, wo liegen die Ursprünge
und wo muss man ansetzen, um diese
zu beheben.
BI: Herr Wolf, vielen Dank für das Gespräch.
(emk) Q
18 BRAUINDUSTRIE · 7/2022