
Handel & Industrie
Schell
„Nachhaltiges Handeln ist eine
Selbstverständlichkeit“
Andrea Bußmann verantwortet seit Juli 2020 den Geschäftsbereich Vertrieb, Marketing und Produktmanagement für die
Schell GmbH & Co. KG im sauerländischen Olpe. Als international aufgestellter Spezialist für Armaturen und innovative
Lösungen rund um die Sanitärtechnik bekennt sich Schell zur Verantwortung für nachhaltige Prozesse innerhalb des Unternehmens
und trägt auch mit seinen Produkten zu mehr Nachhaltigkeit bei.
Inmitten von Wiesen,
Wäldern, Wasserläufen und
Seen, im sauerländischen
Olpe, hat Hubert Schell vor
90 Jahren den Grundstein
für das heute international
aufgestellte Unternehmen
für Armaturen und innovative
Lösungen gelegt. Geprägt
durch das heimische Umfeld
war schon damals ein verantwortungsvoller
Umgang
mit der Natur und ihren
Ressourcen Teil der Schell
Firmenphilosophie so die
Verantwortlichen bei Schell.
RAS: Wie integrieren Sie nachhaltige
Prozesse in Ihr Unternehmen?
Welche Maßnahmen ergreifen
Sie, um aktiv Ressourcen
zu schonen?
Bußmann: Nachhaltigkeit wird
bei Schell durch jeden einzelnen
Mitarbeiter gelebt, in der Produktion
umgesetzt und über unsere
Produkte nach außen getragen.
Dadurch, dass alle Verwaltungs-
und Produktionsprozesse an unserem
Standort in Olpe stattfinden,
ist Nachhaltigkeit quasi von
vornherein in unser Unternehmen
integriert. Kurze Transportwege
zwischen unseren beiden Produktionswerken
in Olpe sorgen
dafür, dass enorme Mengen an
CO2-Emissionen gar nicht erst
entstehen! Zudem fördern wir
Elektrofahrzeuge in unserer Fuhr-
Und dies zu einer Zeit, als es
den Begriff Nachhaltigkeit im
allgemeinen Sprachgebrauch
noch nicht gab, geschweige
denn die damit verbundenen
Werte und Herausforderungen.
Doch Schell war schon immer
Vorreiter. „Es gibt immer wieder
neue Entwicklungen und Lösungen,
die es uns ermöglichen,
noch effizienter und bewusster
zu handeln. Nachhaltigkeit ist
deswegen für uns ein immerwährender
Prozess“, erläutert
Andrea Bußmann, Geschäftsführerin
Marketing, Vertrieb
und Produktmanagement bei
Schell. Im Interview erklärt sie,
wie das Unternehmen Nachhaltigkeit
aktiv im Firmen- und
Produktionsalltag lebt und welchen
Beitrag die eigenen Produkte
leisten.
park-Flotte. Entsprechende Ladesäulen
für E-Mobile haben wir
bereits installiert. Diese stehen
natürlich auch unseren Kunden
und Geschäftspartnern zur Verfügung.
Darüber hinaus werden
alle Gebäude mittlerweile ausschließlich
mit Öko-Strom versorgt
und auch bei der Beleuchtung
setzen wir auf energieeffiziente
LED-Lösungen. Das lohnt
sich: Alleine in diesem Bereich
verbrauchen wir rund 65 Prozent
weniger Energie als vorher. Sparsamer
Papierverbrauch, die Verwendung
von Recycling-Papier
und Mülltrennung sind für unser
Unternehmen selbstverständlich.
Und natürlich achten wir schon
bei der Konzeption und späteren
Produktion unserer Produkte auf
umsichtige Rohstoffverwendung.
RAS: Wie setzen Sie diesen ressourcenschonenden
Umgang bei
der Produktherstellung konkret
um?
Bußmann: Unser Leitbild hierbei
ist das Cradle-to-Cradle-Prinzip.
Das bedeutet wörtlich so viel wie
„von der Wiege in die Wiege“.
Damit gemeint ist das Denken in
langfristigen Kreisläufen, bei denen
idealerweise alle Stoffe und
Materialien unendlich einsetzbar
sind, sodass keinerlei Abfälle entstehen.
Diese durchgängige und
konsequente Kreislaufwirtschaft
ist enorm schonend für Klima
und Umwelt. Deshalb achten
wir schon bei der Produktentwicklung
darauf, welche Materialien
verwendet und wie diese
später erneut genutzt werden
können. Der Produktlebenszyklus
wird weiterhin von der Installation
über den Betrieb bis hin
zum Ausbau und dem Recycling
54 RAS | JUNI 2022 www.ras-online.com