
Handel & Industrie
umfassend analysiert und auf
einen verlustfreien Kreislauf hin
optimiert. Das geht nur mit einer
überragenden Produktqualität
und entsprechendem Service.
RAS: Wie können Schell Produkte
durch ihre Qualität konkret zu
mehr Nachhaltigkeit beitragen?
Bußmann: Produkte, die nach
kurzer Zeit ausgetauscht werden
müssen, belasten die Umwelt.
Schell Produkte sind deshalb
vandalengeschützt und
besonders langlebig. Denn ob
starke Frequentierung, Unachtsamkeit
der Nutzer oder Kontakt
mit verschiedensten Putzmitteln
– Produkte wie zum Beispiel
Waschtisch-Armaturen müssen
besonders in öffentlichen Sanitärräumen
einiges aushalten.
Sollte doch einmal eine Reparatur
vonnöten sein, stellt Schell
Ersatzteile bereit. So ist ein vollständiger
Austausch der kompletten
Armatur selten nötig,
was Material und Aufwand spart.
Zudem sind unsere Produkte so
konzipiert, dass sie leicht zu
warten und einfach zu reparieren
sind. Die Langlebigkeit unserer
Produkte fußt aber nicht nur
auf durchdachter Konstruktion
und hervorragender Robustheit,
sondern auch auf dem für Schell
typischen funktionalen, vielfach
ausgezeichneten Produktdesign.
Denn die Erfahrung zeigt: Je ansprechender
das Design, desto
höher die Vandalismusschwelle.
RAS: Was passiert mit Ihren
Produkten am Ende der Lebensdauer?
Bußmann: Zur Herstellung unserer
Armaturen und Eckventile
verwenden wir recyclebares Messing.
Bereits bei der Produktion
sammeln wir anfallende Späne
und Grate und geben sie dem
Messinghersteller zur Weiterverwertung
zurück. Aber nach ihrem
langen Einsatz können auch die
Armaturen über den Sanitärinstallateur
zur Weiterverwertung
Armaturen mit einem Sensor
ausgestattet, der den Wasserfluss
immer dann startet, wenn
sich Hände im Sensorbereich
befinden. Der Wasserfluss wird
automatisch gestoppt, wenn die
Hände den Sensorbereich verlassen.
Zudem lässt sich die Nachlaufzeit
begrenzen. So fließt
beim Händewaschen nur so viel
Wasser wie benötigt wird. Auf
diese Weise können beim Händewaschen
gegenüber normalen
Nachhaltigkeit wird bei Schell durch die Mitarbeiter gelebt, in der Produktion umgesetzt und über die Produkte
nach außen getragen. Der Firmensitz in Olpe spart Logistikkosten und damit vermeidbare Umweltbelastungen: Da sich
Verwaltung und Produktion vor Ort befinden, sorgen kurze Wege für einen niedrigen CO2Ausstoß.
Einhebel-Armaturen bis zu 62%
Wasser gespart werden – ohne
dass die Nutzer auf Komfort verzichten
müssen. Für sogenannte
Green Buildings, beispielsweise
mit BREEAM- oder LEED-Zertifizierung,
haben wir darüber hinaus
spezielle Produkte wie Strahlregler
im Portfolio, die besonders
niedrige Verbräuche realisieren –
diese tragen dann zur Qualifizierung
als nachhaltiges Gebäude
bei. Aber auch unser Eckventil,
das Produkt, mit dem wir groß
geworden sind und weltweite
Marktführerschaft erlangt haben,
trägt zum Wassersparen bei. Ist
es optimal einreguliert, lässt sich
der Wasserverbrauch mittels der
der Rohstoffe zurückgegeben
werden und bleiben eine wertvolle
Ressource. So entsteht über
alle Lebensphasen der Produkte
ein in sich geschlossener Kreislauf
nach dem bereits erwähnten
Cradle-to-Cradle-Prinzip.
RAS: Ein anderer Aspekt: Öffentliche
und halböffentliche
Sanitärräume werden tagtäglich
von zahlreichen Menschen frequentiert
– wie kann Schell hier
mit seinen Produkten die Nachhaltigkeit
erhöhen?
Bußmann: Unsere Produkte
unterstützen den verantwortungsbewussten
Umgang mit
dem knappen Gut Wasser. Dabei
verfolgen wir das Motto: weniger
Wasser, gleichbleibender Komfort.
Vor allem bei Besuchern öffentlicher
Sanitärbereiche ist die
Sensibilität für einen sparsamen
Umgang mit Wasser nicht so ausgeprägt.
Mithilfe wassersparender
Technologien sorgen wir dafür,
dass diese wertvolle Ressource
verantwortungsvoll genutzt
wird. Zum Beispiel sind unsere
berührungslosen Waschtisch-
Schell Spindeltechnologie ohne
Komfortverzicht um bis zu 40%
senken.
RAS: Eine weiter Technologien
ist z. B. das Schell Wassermanagement
System SWS. Wie
zahlt dies auf das Thema ein?
Bußmann: Unser Wassermanagement
System unterstützt
Gebäudebetreiber beim Erhalt
der Trinkwassergüte sowie beim
effizienten und wirtschaftlichen
Betrieb der Trinkwasser-Installation.
Mit Stagnationsspülungen
kann SWS die übermäßige Konzentration
schädlicher Bakterien
und somit eine Kontamination
der Trinkwasser-Installation verhindern.
So ist es beispielsweise
im Falle einer Mindernutzung
oder Nutzungsunterbrechung
sehr viel nachhaltiger, mit SWS
den bestimmungsgemäßen Betrieb
zu simulieren als aufwendige
und vielfältige Maßnahmen
zur Wiederinbetriebnahme nach
einer Betriebsunterbrechung
durchzuführen. Mithilfe eines
Wassermanagement-Systems
lassen sich Stagnationsspülun-
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