
Ein Füller ohne
unnötige Elektronik
Salzburger Augustiner Bräu im Kloster Mülln
installiert Markl-Füller
Seit 14 Jahren ist Hansjörg Höplinger der Braumeister im traditionsreichen Augustiner Bräu im Salzburger
Kloster Mülln. Das Fassbier wird noch überwiegend in Holzfässer gefüllt, das „Bräustüberl“ ist
die größte Biergaststätte Österreichs. Da der Ausstoß der drei Biere von 9.000 auf 21.000 Hektoliter
wuchs, wurde in einen modernen Flaschenfüller investiert, den „Bavaria 24/6“ von Markl.
Seit 1621 im Salzburger Ortsteil
Mülln im Kloster Bier gebraut,
bis heute nach altem Rezept und
großteils von Hand.
Im Jahr 1604 kamen die Orden der Kapuziner
und kurz danach die Augustiner
Eremiten nach Salzburg. Letztere
erhielten 1621 die Bewilligung im Salzburger
Ortsteil Mülln in ihrem Kloster
eine Brauerei zu betreiben. Hauptargumente
dafür waren, „dass es dem
klösterlichen Konsum dienlich sei, weil
nicht wenig Geld für den Biereinkauf
ausgegeben wird.“
Das letzte Kühlschiff mit
offener Gärung
Bis heute wird das Bier nach altem Rezept
und großteils von Hand gebraut.
Dabei werden im Sudhaus nur die besten
Rohstoffe nach den strengen Kriterien
des Reinheitsgebotes und ganz
ohne Konservierungsstoffe verarbeitet.
Das Besondere am Brauprozess des Augustiner
Bräus ist die offene Kühlung
der Bierwürze im letzten Kühlschiff
und Berieslungskühler Österreichs sowie
die offene Gärung.
Die größte Biergaststätte
Im Jahr 1835 wurden dann Kloster und
Brauerei durch die Benediktiner von
Michaelbeuren übernommen und seither
ein großer Volksgasthof erschaffen.
Unter dem Leitspruch „Bier braucht
Heimat“, wird das Augustiner Bräu bis
heute, wenn im Fass, dann ins Holzfass
abgefüllt und im Bräustüberl – mit 1100
Sitzplätzen im Inneren und weiteren
1600 Plätzen im Biergarten die größte
Biergaststätte in Österreich – im Steinkrug
ausgeschenkt. Neues wird immer
gerne zugelassen, solange es die althergebrachte
Atmosphäre nicht stört.
Im 2. Weltkrieg musste der Betrieb nach
einem Bombenangriff 1944 eingestellt
werden. Der ehemalige Kreuzgang, die
Buden, der Abgang vom Kloster zum
Bräustüberl und auch teilweise die Säle
wurden dabei stark beschädigt, dass
an eine Weiterführung des Betriebes
nicht zu denken war. Erst Anfang 1949,
mittlerweile hatte die „Augustiner Bräu
Kloster Mülln OG“ den Betrieb übernommen,
wurden die Braustätte und
das Bräustüberl wieder geöffnet.
An der Rampe und im Holzfass
Drei Biere werden im Augustiner gebraut:
Neben dem klassischen „Märzen“,
das es ganzjährig gibt, sind das
„Fastenbier“ (von Aschermittwoch bis
Ostern) und das „Bockbier“ (im November
und Dezember) ein Gaumenschmaus.
60 Prozent der Biere werden
in 0,5-l-Euroflaschen gefüllt. Das Markenzeichen
der Brauerei sind die 1100
Holzfässer für Feste aller Art in unterschiedlichen
Größen (15, 20 oder 50
Liter). Seit 1993 hat die Brauerei neben
einer eigenen Tischlerei, in der die
12 BRAUINDUSTRIE · 3/2022