den. Cadmiumpigmente sind für Bauzwecke
oder industrielle Anwendungen verboten,
da im Brandfall giftige Gase entstehen. So-
genannte Pigment-
Eignungslisten helfen,
das geeignete
Pigment für spezifische
Anwendung
zu finden.
Lichtechtheit
Zwischen 1910 und 1923/24 entwickelte
Höchst ein Verfahren zur Messung der Lichtechtheit,
indem man die Farbstoffe mit einem
mit Indigo gefärbten Standard verglich.
Dieses Verfahren wurde zuerst für die Färbung
von Textilien entwickelt. Die Lichtechtheits
Vergleichsmessung mit der sogenannten
Wollskala ist heute international üblich.
Die Wollskala gibt die Lichtechtheit in Werten
von 1 (schlecht) bis 8 (sehr gut) an, wobei
Stoffe mit einer dem Indigo vergleichbaren
Lichtechtheit den Wert 8 erhalten, auch,
wenn sie lichtechter sind als Indigo.
sonders stark tritt dies bei blauen, grünen
und violetten Pigmenten zutage. Das Nachmischen
von Farben, die stark metamere Pigmente
enthalten, kann sehr schwierig sein.
Farbsysteme nach RAL oder NCS bieten zwar
eine Orientierung, geben aber keinen Aufschluss
darüber, welche Pigmente oder Pigmentmischungen
vorliegen.
Eignung
Die meisten Pigmente lassen sich mit jedem
Bindemittel verarbeiten. Ausnahmen sind
die echten Grünen Erden sowie tonhaltige
Pigmente. Diese sind zwar hervorragend geeignet
zur Verarbeitung in Öl, Leim, Kalk und
Casein, nicht aber für Acryl oder Silikat. Auch
Ultramarin ist außerordentlich lichtecht, ungiftig
und in vielen Techniken stabil, kann
aber im Außenbereich durch sauren Regen
langsam zerstört werden. Organische Pigmente
bieten brillanteste Farben für Öl, Acryl
und Casein, können aber bei Anwendungen
im Außen- oder im Nassbereich aus mineralischen
Bindemitteln ausgewaschen wer-
Pigment oder Farbstoff
Weit verbreitet ist die Verwechslung von Pigment
und Farbstoff. Pigmente sind in Lösemitteln
und Wasser unlösbar, sie verhalten
sich etwa so wie ganz feiner farbiger Sand.
Farbstoffe lösen sich im Binde- oder Lösemittel
auf, man kann sich das vorstellen wie
Zucker im Kaffee. Durch die fein verteilten
Pigmente erscheint die Mischung getrübt.
Farbstoffe ergeben eine transparente Lösung.
Da Farbstoffe viel kleiner sind als Pigmente,
sind sie meist auch weniger lichtecht.
Benetzbarkeit von Pigmenten
Einige Pigmente, insbesondere die synthetisch
organischen Pigmente, aber auch Tagesleuchtfarben,
Kasslerbraun oder Miloriblau
lassen sich nur ungern mit Wasser benetzen.
Versucht man diese Pigmente in Wasser
einzusumpfen oder anzureiben, schwimmen
sie wie Fett oben auf. Alkohol (Ethylalkohol
oder Isopropanol) oder ein Netzmittel (z. B.
Orotan) verringern die Oberflächenspannung
und erleichtern das Verarbeiten des Pigments.
7 2022 MALER UND LACKIERERMEISTER 29
/krp_eignungsliste_2020_DE.pdf