Instandsetzung eines
Stahlbetonbauteils
durch Reprofilierung
des abgetragenen
Betons (Bild: MAPEI)
Entsprechend der geplanten Maßnahmen
wird nun der schadhafte Beton umliegend
um die Bewehrung entfernt – soweit, bis
wieder „gesunder“ Beton erreicht wird. Gemäß
Teil 7 der EN 1504 erfolgt dann das
Entrosten der freigelegten Bewehrung bis
zu einem bestimmten „Reinheitsgrad“. Anschließend
wird eine korrosionsinhibierende
Sperrschicht in zwei Lagen aufgetragen. In
der Regel handelt es sich um zementäre Systeme
mit Kunststoffvergütung, die auf der
Baustelle mit Wasser angemischt werden.
Schließlich erfolgt nach Teil 3 der EN 1504
die Reprofilierung des entfernten Betons mit
Betonersatzprodukten. Dabei handelt es sich
um zementäre, kunststoffvergütete Systeme
und Produkte, die die entfernten Schichtdicken
und somit die entfernte Betondeckung
hinsichtlich der erforderlichen Schichtdicke
in ein oder zwei Arbeitsgängen ausgleichen
können.
Geeignete Produkte
Im Hinblick auf ihre Eignung unter anderem
für statisch relevante und statisch nicht relevante
Instandsetzung werden die Produkte
im weitesten Sinne nach ihrer Druckfestigkeit
in die Klassen R1, R2, R3 und R4 eingeteilt.
Instandsetzungsprodukte der Klasse R4
weisen z. B. Druckfestigkeiten von größer 45
MPa auf, wohingegen Produkte mit einer R2-
Klassifizierung nur Druckfestigkeiten von 15
bis 25 MPa haben. Diese Kennwerte können
der Leistungserklärung (DOP) der jeweiligen
Produkte entnommen werden.
Nach der Aushärtung lassen sich Instandsetzungsprodukte
mit zusätzlichen Schutzmaßnahmen
versehen, die gemäß der EN
1504-2 erfolgen würden, beispielsweise Beschichtungen,
Imprägnierungen oder hydrophobierende
Imprägnierungen. Beschichten,
wie etwa ein Anstrich, verändern das Bild
eines Betonbauteils wesentlich, während Imprägnierungen
und hydrophobierende Imprägnierungen
möglicherweise nur einen geringen
Einfluss auf die Optik eines instandgesetzten
Bauteils haben. Dies hängt vom
System und Produkt ab. Im Wesentlichen
beruht jedoch der Erfolg einer Instandsetzungsmaßnahme,
das heißt die erwünschte
Dauerhaftigkeit, auf der Planung der Maßnahme,
den Einzelschritten sowie der System
bzw. Produktauswahl.
Um den wesentlichen Anforderungen der
genannten Regelwerke zu entsprechen, bietet
MAPEI aus der PLANITOP-Linie Produkte
an, die als Oberflächenschutzmaßnahme
verwendet werden können und die Anforderungen
der DIN EN 1504-2 erfüllen. Um
eine Betonersatzmaßnahme vorzunehmen,
gibt es eine Auswahl an Mörteln, die als R2-,
R3- oder R4-Mörtel klassifiziert sind und
der EN 1504-3 entsprechen. Zu benennen
wären hier die Produkte PLANITOP RASO
MAX als R2-Mörtel, PLANITOP 400 als R3-
Mörtel und PLANITOP RASA & RIPARA als
R4-Mörtel.
Benjamin Stöhr
Dipl.-Ing. (FH) Bau-Chemie. Produktmanager
Building Line MAPEI GmbH,
www.mapei.com
7 2022 MALER UND LACKIERERMEISTER 43
/www.mapei.com