
50 SANITÄR+HEIZUNGSTECHNIK 8/2022
tungsnetz eingetragen und die Konzentration
von Nährstoffen im Wasser
drastisch gesenkt. Die patentierte Ultra
ltrationsanlage von Seccua arbeitet
mit High-Tech-Membranen aus der
Medizintechnik, deren Filterporen nur
rund 20 Nanometer, also 20 Millionstel
Millimeter Durchmesser haben.
Zum Vergleich: Ein menschliches Haar
ist 40.000-120.000 Nanometer (Millionstel
Millimeter) dick, also 2.000-
60.000mal so viel. Die Filtermembran
bildet damit eine nahezu vollständige
Barriere gegen sämtliche Krankheitserreger:
Bis zu 99,99 Prozent aller Viren
und bis zu 99,99999 Prozent aller
Bakterien, Parasiten und sonstigen Mikroorganismen
werden zurückgehalten.
Trübstoffe, Rostfärbungen, Mikroplastik
und andere Partikel werden
bis unter die Sichtbarkeitsgrenze reduziert
(<0,15 NTU). Mit so gut wie keinen
Krankheitserregern im Trinkwasser
ließe sich die Trinkwasserhygiene
im Leitungsnetz sichern, auch wenn
die Warmwassertemperatur auf unter
60 °C abgesenkt würde.
Wissenschaftlicher Nachweis des
ganzheitlichen Ansatzes
Um dieses ganzheitliche Konzept
wissenschaftlich bestätigen zu lassen,
arbeitet Seccua als Industriepartner
im von der TU Dresden
2018 gestarteten Forschungsprojekt
„ULTRA-F – Ultrafiltration als
Bild 2: • Die
Membranfasern
aus Kunststoff
haben eine Porengröße
von
nur 15 Millionstel
Millimetern
Durchmesser.
Zum Vergleich:
Ein menschliches
Haar ist 60.000
Millionstel Millimeter
dick.
Bild 3 • Ultrafiltrationsmembranen,
verpackt
in Racks.
Bild 4 • Ultrafiltration
in einem
Mehrfamilienhaus.
Hier sind
drei Seccua Urspring
BeWEll-Filteranlagen
parallel
geschaltet. Die
Filtration wird
an der Übergabestelle
des Kaltwassers
vom
Stadtnetz in das
Gebäude installiert.
Alle Bilder: Seccua
dem haben Studien gezeigt, dass Legionellen
selbst Wassertemperaturen
von 70 °C für mehr als eine Stunde
überleben können, da der Biolm an
den Rohrinnenwänden des Trinkwasser
Leitungsnetzes eines Gebäudes
Krankheitserregern wie Legionellen
optimalen Schutz bietet. Demzufolge
schaffen selbst hohe Wassertemperaturen
keine absolute Sicherheit gegen
Keime in Trinkwasserleitungen.
Dilemma bei der
Warmwasserbereitung
Die hohen Warmwassertemperaturen
stehen auch den Zielen des Klimaschutzes
entgegen, die eine effektive Energieeinsparung
in Wohnhäusern anmahnen.
Efziente Warmwasserbereitung
ist dabei ein ganz wesentlicher Faktor
für die Energieeinsparung. Das Umweltbundesamt
fordert seit Jahren Konzepte
für effektive Energieeinsparungen in
der Warmwasserbereitung, welche die
Anforderungen der Trinkwasserverordnung
trotzdem einhalten. Ganz zu
schweigen davon, dass die enorm gestiegenen
Energiepreise eine solche Vorgehensweise
nicht mehr rechtfertigen.
Hinsichtlich des gewaltigen Energieeinsparungspotenzials
wäre es energetisch
viel sinnvoller, Warmwasser nur auf ca.
45 °C aufzuheizen, statt das unter hohem
Energieaufwand erhitzte Wasser
vor Gebrauch durch Mischung mit Kaltwasser
wieder abzukühlen, um Verbrühungen
zu vermeiden.
Ultrafiltration als Firewall der
Trinkwasserhygiene
Wie sich das Dilemma „sicheres
Trinkwasser bei niedrigen Warmwassertemperaturen“
überwinden
lässt, zeigt das Unternehmen
Seccua GmbH, eine 100 %-Tochtergesellschaft
des Filterherstellers
MANN+HUMMEL und Innovations-
und Technologieführer für standardisierte
Membranlteranlagen zur dezentralen
Aufbereitung von Trinkwasser.
Seccua entwickelt, produziert und
vertreibt seit 2005 Lösungen auf Basis
der Ultraltration für sicheres Trinkwasser
in privaten, gewerblichen und
öffentlichen Gebäuden. Der ganzheitliche
Ansatz zur Vermeidung von Legionellen
Kontaminationen des Trinkwasserleitungsnetzes
eines Neubaus
beruht auf Ultrafiltration direkt am
Hauswassereingang. So werden Legionellen
und andere potenzielle Krankheitserreger
gar nicht erst in das Lei