
SANITÄR+HEIZUNGSTECHNIK 8/2022 55
aufgrund der Statik in vielen Fällen
nicht zulässig ist. Wie diese konstruktive
Variabilität genutzt werden kann,
zeigt die beispielhafte Gestaltung eines
nur knapp acht Quadratmeter
großen Bads im typischen Geschosswohnungsbau.
Barrierearmes Bad auf acht
Quadratmetern
In einem Bestandsbad mit 270 cm
Breite und 295 cm Länge wurde an
der Stirnseite – gegenüberliegend
der Eingangstür – eine Badewanne
durch eine bodengleiche Dusche ersetzt.
Mit einer Länge von 142 cm
und einer Breite von 100 cm bietet
sie ausreichend Platz, um pegebedürftigen
Personen oder Kindern
beim Duschen zu helfen. Zum Raum
hin trennt eine Glastür die Dusche
ab. Das ist einerseits Spritzschutz,
gibt aber andererseits dem Raum zugleich
mehr Tiefe. Die Rückwand und
die Seiten der Dusche sind raumhoch
aus den Montageschienen „Prevista
Dry Plus“ gebaut. Dahinter verlaufen
die Rohrleitungsinstallation und der
Anschluss der Entwässerungsleitung.
An geeigneter Stelle sind in der Vorwand
Vertiefungen als Ablageächen
eingelassen. Die Vorwandelemente
lassen sich mit Holzplatten ausfüllen,
um bei Bedarf eine stabile und
optisch ansprechende Reling zu befestigen.
Sie kann als Haltegriff oder
auch als Aufnahme für eine Babybadewanne
dienen.
Rechts an die Dusche anschließend,
aber optisch etwas zurückliegend,
bendet sich nun ein Einbauschrank
mit Platz für Waschmaschine, Trockner
und Wäsche. Das verändert zusätzlich
den Charakter des Badezimmers
von einem Funktionsraum zu einem
wohnlichen Wohlfühl-Bereich.
An der einen Längsseite ist der
Waschtisch angebracht und das WC
gegenüberliegend. Dafür musste jedoch
in Änderung der ursprünglichen
Anordnung das WC verlegt werden.
Die Rohrleitungen zu den neuen Anschlüssen
verlaufen hinter einer halbhohen
Vorwand. Durch diese neue
Gestaltung vergrößert sich die Bewegungs
äche vor der Dusche, dem
WC und dem Waschtisch auf rund
180 x 130 cm.
Weitere Optionen planbar
Mit einer vorausschauenden Planung
können weitere Bedürfnisse antizi-
Bild 2 • Die typische
Badgröße
im Bestand liegt
zwischen knapp
sechs und neun
Quadratmetern.
Doch mit
kreativen Ideen
und dem flexiblen
Vorwandsystem
„Prevista
Dry Plus“ lassen
sich auch daraus
funktionale
und barrierearme
Bäder mit
hohem Wohlfühlfaktor
gestalten.
Bild 3 • Optimal
für die Gestaltung
kleiner
Bäder ist
eine bodengleiche
Dusche,
die nicht an die
Abmessungen
vorgefertigter
Duschtassen gebunden
ist. So
kann der Raum
optimal ausgenutzt
werden,
beispielsweise
um pflegebedürftigen
Personen
zu assistieren
und
gleichzeitig um
Stauraum zu
schaffen.
Bild 4 • Platz im engsten Bad dank der Variabilität des Vorwandsystems: Von
den 7,97 Quadratmetern Grundfläche stehen abzüglich der Vorwände effektiv
6,44 Quadratmeter zur Verfügung – zuzüglich der Ablageflächen auf den
halbhohen und in den raumhohen Vorwänden. So entsteht ein großzügiger
Bewegungsradius zwischen den Sanitärobjekten.