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 BTGA, FGK und RLT-Herstellerverband 
 Energie sparen mit Lüftung und Wärmerückgewinnung 
 SANITÄR+HEIZUNGSTECHNIK 8/2022 57 
 Klima und Lüftung 
 Mitteilungen des Fachverbandes Gebäude-Klima e. V.  
 I. POLITIK 
 Bundesregierung will mehr in  
 Bundesbau investieren 
 Die Bundesregierung hält eine deutliche  
 Steigerung der Investitionen im  
 Bundesbau für notwendig, um den  
 Sanierungsstau abzubauen, dringend  
 benötigte, zusätzliche bauliche Infrastruktur  
 zu schaffen und die anstehende  
 energetische Sanierung des  
 Bundesgebäudebestandes umzusetzen. 
  Dies lasse sich nur erreichen  
 und umsetzen, wenn die bisherigen  
 Projektvorbereitungs-, Planungs- und  
 Bauzeiten erheblich verkürzt werden, 
  schreibt sie in einer Antwort  
 (20/1686) auf eine Kleine Anfrage  
 (20/1283) der CDU/CSU-Fraktion. Die  
 Bundesregierung strebt außerdem  
 eine Neuausrichtung der Bundesanstalt  
 für Immobilienaufgaben (BImA)  
 über den Bundesbau hinaus an. Ihr  
 solle, wie im Koalitionsvertrag vorgesehen, 
  „mehr Freiheit verschafft werden, 
  damit sie im Rahmen ihrer Aufgaben  
 insbesondere schneller selbst  
 bauen kann“. Hierzu hätten die Leitungen  
 des Bundesnanzministeriums  
 und des Bundesministeriums  
 für Wohnen, Stadtentwicklung und  
 Bauwesen (BMWSB) Anfang März  
 2022 das Projekt „Reform Bundesbau“ 
  eingesetzt. Ziel sei es, einen  
 Vorschlag für die Reform des Bundesbaus  
 vorzulegen und zügig umzusetzen. 
  Gefragt nach dem Zustand der  
 Hauptliegenschaft des BMWSB in  
 der Krausenstraße in Berlin berichtet  
 die Bundesregierung, das Gebäude  
 müsse wegen seines baulichen und  
 technischen Zustands und zur energetischen  
 Ertüchtigung grundlegend  
 umfangreich saniert werden. Dabei  
 werde perspektivisch ein Leerzug  
 angestrebt, da die Maßnahmen nicht  
 im laufenden Betrieb durchgeführt  
 werden könnten. Das BMWSB bereite  
 derzeit die Erteilung eines Erkundungsauftrags  
 einer Liegenschaft am  
 Dienstsitz Berlin an die BImA vor. 
 II. VERSCHIEDENES 
 Online-Veranstaltung über Luftqualität  
 und Lüftungsanlagen an  
 Schulen 
 Die Themen Luftqualität, Lüften und  
 Lüftungsanlagen  in  Schulen  sind  
 bereits seit Jahren zentrale Themen  
 im Referat Arbeits- und Gesundheitsschutz  
 des Berufsschullehrerverbandes  
 Baden-Württemberg (BLV).  
 Durch die Corona-Pandemie wurde  
 das Thema in den Fokus der breiten  
 Öffentlichkeit gerückt. Jedoch wirken  
 sich Viren, Bakterien und Schadstoffe  
 aller Art negativ auf die Gesundheit  
 und das Wohlbenden aller Personen  
 in Schulen auf. Daher bleibt es auch  
 über Corona hinaus eine wichtige  
 Aufgabe, ein gesundes und lernförderliches  
 Raumklima zu garantieren.  
 In einer Online-Info-Veranstaltung des  
 BLV zum Thema Luftqualität und Lüftungsanlagen  
 an Schulen informierten  
 Dr.-Ing. Claudia Kandzia vom Fachverband  
 Gebäude-Klima e. V., Thomas  
 Walch, Geschäftsführer der Nevoox  
 Europe GmbH, im Mai über das Themenfeld  
 „Gesundes Raumklima“. In  
 einer anschließenden Diskussionsrunde  
 wurden verschiedene Lösungsmöglichkeiten  
 besprochen. Eine Wiederholung  
 der Veranstaltung ist für  
 den 24. November 2022 geplant. 
 DIN-Veröffentlichung zum Einsatz  
 von UV-C-Luftentkeimern 
 Die technische Spezifikation DIN/ 
 TS 67506 „Entkeimung von Raumluft  
 mit UV-Strahlung – UV-C-Sekundärluftgeräte“ 
  gilt für Geräte  
 mit geschlossener Bauart und aktiver  
 Ventilation. Sie enthält zahlreiche  
 technische Einzelheiten und  
 Methoden. Neben Angaben zur  
 Wirksamkeit sind dies etwa Details  
 zur Wirkung in unterschiedlichen  
 Raumgrößen. Die sogenannte Hygienic  
 Air Delivery Rate (HADR) gibt  
 an, wie viele Kubikmeter an entkeimter  
 Luft das Gerät pro Stunde  
 produziert. So lässt sich für jede  
 Raumgröße und jedes Gerät die theoretisch  
 erreichbare Anzahl an Luftwechseln  
 berechnen, für die eine  
 effektive Reduzierung der Keime  
 erreicht wird, so die entsprechende  
 DIN-Mitteilung. Sehr wichtig ist der  
 Aspekt der Gerätesicherheit, speziell  
 der Schutz vor UV-Strahlung.  
 Auch Personen, die sich über einen  
 längeren Zeitraum in unmittelbarer  
 Nähe eines Gerätes aufhalten, dürfen  
 nicht gefährdet werden.  
 Aufgrund der aktuellen Energiesituation − bedingt durch den Krieg in  
 der Ukraine − ist ein sparsamer Umgang mit Energie noch wichtiger geworden. 
  Neben dem Ausbau an erneuerbaren Energien ist Energieef- 
 zienz heute ein entscheidender Faktor, um unter anderem eine zuverlässige  
 und bezahlbare Versorgung mit Gebäudewärme sicherzustellen.  
 Während das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland seit 1990 preisbereinigt  
 um fast 50 % gestiegen ist, benötigen wir heute rund 20 % weniger  
 Primärenergie als damals. Wir gehen somit fast doppelt so efzient  
 (Faktor 1,83) mit der Ressource Primärenergie um als 1990. Ein wesentlicher  
 Hebel für die Steigerung der Energieefzienz sind Gebäude,  
 zumal die Hälfte unseres Primärenergiebedarfs für die Bereitstellung  
 von Wärme und Kälte eingesetzt wird. Gerade bedarfsgeregelte Lüftungsanlagen  
 mit Wärmerückgewinnung können ganz erheblich dazu  
 beitragen, Heizenergie efzient zu nutzen. Sie halten die Lüftungswärmeverluste  
 gering, da ein großer Teil der Wärme aus der Abluft auf die  
 Zuluft übertragen wird. Die Wärmerückgewinnung erreicht Arbeitszahlen  
 von rund 20, das heißt, dass mit 1 kW Elektroenergie bis zu 20 kW  
 an Wärme zurückgewonnen werden. Damit ist sie deutlich efzienter  
 als Wärmepumpen, die eine Arbeitszahl von rund 4 aufweisen und damit  
 aus 1 kW Elektroenergie bis zu 4 kW an Wärmeenergie bereitstellen  
 können. "Durch die Wärmerückgewinnung wird die Heizwärme beim  
 Lüften praktisch mehrfach genutzt", erklärt FGK-Vorsitzender Prof. Dr.- 
 Ing. Christoph Kaup. "Damit können wir den Gasverbrauch signikant  
 reduzieren." Zudem werden CO2-Emissionen wesentlich reduziert und  
 die Innenraumluftqualität wird durch den kontinuierlichen Luftaustausch  
 deutlich verbessert.