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SHK-Konjunkturbarometer Q1 2022
Geschäftslage weiterhin sehr positiv
„Die SHK-Branche setzt in 2022 ihre starke Marktentwicklung
weiter fort und bestätigt damit den
Trend der anhaltenden Abkopplung der schwächelnden
Gesamtwirtschaft. Im gesamten Verlauf
des letzten Jahres lag das SHK-Geschäftsklima
stets deutlich über dem Niveau des ifo Geschäftsklimas
für die gewerbliche Wirtschaft. Industrie,
Großhandel und installierende Unternehmen zeigen
sich widerstandsfähig und meistern die derzeitigen
Krisen“, sagt Kerstin Stratmann, Geschäftsführerin
der VdZ.
Die SHK-Branche ist mit einem Geschäftsklima
von +49 trotz globaler
Herausforderungen positiv in das Jahr
gestartet und knüpft damit an die
Entwicklung der zurückliegenden zwei
Jahre an. Zu diesem Ergebnis kommt
das von VdZ - Wirtschaftsvereinigung
Gebäude und Energie e.V. und VDS -
Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft
e.V., veröffentlichte SHK-Konjunkturbarometer
für das 1. Quartal 2022.
Die Gesamtbranche blickt danach zuversichtlich
auf die nächsten Monate. Die
Erwartungen an das anstehende Quartal
liegen mit +26 sogar leicht über dem
Durchschnitt des Jahres 2021. Trotz des Ukrainekrieges,
der Folgen der Covid-Pandemie
und der wirtschaftlichen Unsicherheiten
aufgrund steigender Rohstoffpreise, bleibt
die Branche weiter auf Wachstumskurs. Besonders
deutlich ist die überdurchschnittliche
konjunkturelle Entwicklung im Bereich
Heizung.
Konjunktur in den Vertriebsstufen
Die Angaben zur Konjunktur in den drei Vertriebsstufen
Industrie, Großhandel und installierende
Unternehmen liegen in etwa auf
vergleichbarem Niveau. Industrie und Handwerk
bewerten die konjunkturelle Lage etwas
besser als die Großhändler.
Das Geschäftsklima in der Industrie wird im
1. Quartal 2022 klar positiv bewertet. Insbesondere
die aktuelle Geschäftslage und der
derzeitige Auftragsbestand liegen mit Salden
von +69 bzw. +66 auf hohem Niveau. Für
den gesamten Wirtschaftsbereich ergibt sich
ein Geschäftsklima von +52. Die Konjunktur
hat sich im Vergleich zum 4. Quartal 2021
wieder verbessert. Die Industrieunternehmen
schätzen die Konjunktur im 1. Quartal
2022 in allen betrachteten Produktbereichen
positiv ein. Die drei Produktbereiche liegen
auf vergleichbarem Niveau. Das Inlandsgeschäft
wird deutlich positiver gesehen als
das Auslandsgeschäft. Die Großhändler bewerten
die Konjunktur im 1. Quartal 2022
ebenfalls positiv. Das Geschäftsklima liegt
bei einem Wert von +42 und ist im Vergleich
zum Vorquartal leicht gestiegen. Die aktuelle
Geschäftslage wird als sehr positiv bewertet.
Die Erwartungen an die Konjunktur
im nächsten Quartal fallen etwas schwächer
aus. Für die befragten Großhändler ergibt
sich in allen drei Produktbereichen - Sanitär,
Installation, Heizung - ein klar positives Geschäftsklima.
Im Bereich Heizung wird die
aktuelle Geschäftslage etwas besser erachtet.
Gleichzeitig fallen die Erwartungen an
das kommende Quartal etwas verhaltener
als in den anderen Produktbereichen aus.
Der Auftragsbestand der installierenden
Unternehmen liegt bei durchschnittlich rund
18 Wochen und damit deutlich höher als in
den vergangenen Jahren. Die Auslastung der
Handwerksbetriebe liegt auf Rekordniveau.
Aufgrund des umfangreichen Auftragsvorlaufs
dürfte die Auslastung in den kommenden
Wochen auf diesem Niveau bleiben.
Konjunktur in den Produktbereichen
In den drei Produktbereichen zeigte sich im
1. Quartal 2022 gleichermaßen eine Verbesserung
des Geschäftsklimas bzw. eine positivere
Einschätzung der konjunkturellen Lage.
Insbesondere der Bereich Lüftung / Klima hat
nach dem deutlichen Rückgang im letzten
„Bemerkenswert ist, dass trotz der wirtschaftlichen
Unsicherheiten durch die steigenden Rohstoffpreise
und dem Krieg in der Ukraine, die Unternehmen der
SHK-Branche deutlich positiver in die Zukunft blicken
als viele andere in der Bauwirtschaft. Der Saldo
der positiven und negativen Erwartungen für das
nächste Quartal liegt mit +26 sogar leicht über dem
Durchschnitt des Jahres 2021. Allerdings bewertet
die Industrie das Auslandsgeschäft leider deutlich
schlechter. Für den Wirtschaftsbereich Haus- und
Gebäudetechnik bedeutet dies, dass die Nachfrage
nach Produkten und Lösungen in Deutschland auf
hohem Niveau verbleibt, es aufgrund von fehlenden
Kapazitäten aber zu einer zeitlichen Verschiebung
der Nachfrage kommen könnte“, sagt Jens J. Wischmann,
Geschäftsführer der VDS.
Quartal eine Trendwende eingeleitet; er befindet
sich aktuell mit +58 gleichauf mit dem
Bereich Sanitär. Mit +69 liegt das Geschäftsklima
für den Bereich Heizung klar über dem
Geschäftsklima der anderen beiden Bereiche
und zeigt eine überdurchschnittliche konjunkturelle
Entwicklung.
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