
FACHBEITRÄGE
keine Rolle mehr. Ganz entgegengesetzt ist die
Entwicklung der Wärmepumpe. Vor zwanzig Jahren
noch kaum statistisch relevant, hat sie heute
im Neubau mit über einem Drittel einen größeren
Marktanteil als die Gasheizung. Einen ausführlichen
Artikel zum Thema Wärmepumpe finden
Sie ebenfalls in dieser Festschrift. Ähnlich sieht
es bei der Fernwärme aus, deren Anteil in zwanzig
Jahren von rund 8 Prozent auf 25 Prozent im
Neubau gewachsen ist. Der Gesamtbestand der
Heizungen ändert sich durch die Entwicklung jedoch
nur langsam,
da ein wesentlicher
Teil der Arbeit von
Heizungsbauern der
Heizungstausch im
Bestand darstellt.
Hier wurden meist
Systeme mit gleichen
oder ähnlichen
Gesamtbestand zentraler Wärmeerzeuger
2020 (Datenquelle: BDH, Erhebung Schornsteinfegerhandwerk)
Systemen ersetzt. Dies zeigt, dass
bei allen ambitionierten Zielen,
die gewünschten Veränderungen
deutlich langsamer vonstattengehen
werden als von der Politik
gewünscht.
Komplexität und
Beratungsaufwand nehmen zu
Es wird aber auch deutlich, dass es
nicht die eine Heiztechnik der Zukunft
gibt. Vielmehr wird es eine größere Vielfalt
und Kombinationen geben aus bekannten Heiztechniken.
Der SHK-Betrieb muss für sich die Frage
klären, wo er die Heiztechniken der Zukunft sieht.
Denn gefragt wird er dies nicht zuletzt vom gut
informierten, möglicherweise aber auch verunsicherten
Kunden. Dieser möchte angesichts der
großen Vielfalt nicht aufs falsche Pferd setzen. Er
nimmt nicht nur die politischen Vorstellungen zur
Abschaffung fossiler Heiztechniken zur Kenntnis,
sondern auch die Entwicklung der Energiepreise
Entwicklung der Beheizungsstruktur
im Wohnungsneubau
seit 2005
(Datenquelle: BDEW,
2021, Darstellung ITG
Dresden, Dena-Leitstudie)
82 Fachverband SHK Baden-Württemberg