
und die politisch gewollte Verteuerung fossiler
Brenn- und Kraftstoffe durch die CO2-Steuer, die
bereits von der alten Regierung im Jahr 2021 eingeführt
wurde. Schritt für Schritt steigt der CO2-
Preis pro Tonne von derzeit 30 Euro auf 50 Euro
pro Tonne CO2 im Jahr 2025. Dies betrifft derzeit
Heizöl, Erdgas und Flüssiggas. Die kriegsbedingte
Entwicklung verschärft die Situation zusätzlich.
Der Ölheizung werden daher kaum mehr Wachstumschancen
eingeräumt. Im Gegenteil: Diskutiert
wird immer konkreter ein Einbauverbot, auch
eine zeitliche Begrenzung der Nutzung steht im
Raum. Die klassische Erdgasheizung mit fossiler
Verbrennung hat etwas abgeschwächt mit ähnlichen
Problemen zu kämpfen, wird aber noch
deutlich länger im Bestand bleiben. Damit stehen
die beiden bisher fürs SHK-Handwerk wichtigsten
Wärmeerzeuger – immerhin 75 Prozent des Bestandes
- vor großen Umwälzungen.
Wasserstoff oder andere synthetische
Brennstoffe sind keine Geschäftsstrategie
Große Hoffnung setzen viele daher auf synthetische
Gase und Öle, sogenannte Power-to-XProdukte.
Besonders die Wasserstofftechnologie
will die Bundesregierung in den kommenden
Jahren möglichst schnell vorantreiben. Der derzeitige
Stand der Entwicklung lässt jedoch nicht
darauf hoffen, dass Wasserstoff noch in diesem
Jahrzehnt in relevanten Mengen in deutschen
Gebäuden für deren Beheizung ankommen wird.
Gründe dafür gibt es mehrere: Die dafür notwendige
grüne Energie steht noch lange Zeit nicht in
den notwendigen Mengen zur Verfügung. Netze
müssen zunächst ertüchtigt werden, Hausinstallationen
erneuert. Am geringsten sind die Hürden
auf Seiten der Geräte, die heute bereits von der
Industrie als H2ready angepriesen werden. Dabei
muss man wissen, dass H2ready laut DVGW bislang
für die Zumischung von 20 Prozent Wasserstoff
steht. SHK-Unternehmen sollten sich gut
überlegen, ob sie allein auf synthetische Brennstoffe
setzen wollen und damit verbunden an der
Hoffnung auf ein „Weiter so“ bei Öl- und Gas
festhalten. Denn, diese werden den Prognosen
der meisten Experten zufolge, zunächst in jenen
Bereichen zum Einsatz kommen, für die keine klimaverträglichen
Alternativen zur Verfügung stehen.
Die Luftfahrt, die Industrie und der Schwerlastverkehr
werden hier an erster Stelle genannt.
Selbst die Automobilität steht weiter unten auf
der Liste. Der Präsident des Umweltbundesamtes
warnte zuletzt sogar vor dem Einsatz von Wasserstoff
im Verkehr.
Wie sollen also Gebäude zukünftig beheizt werden?
Eine genaue und auch realistische Antwort
vermisst man in vielen Konzepten. Biomasse, Holz
und Pellets, wird weiterhin zum Einsatz kommen,
kann aber Öl und Gas mengenmäßig nicht ersetzen.
Auch sehen Klimapolitiker Holz weniger
in der Einzelfeuerung und ohnehin eher in der
baulichen Verwertung, in der das CO2 gebunden
bleibt.
Bis zu 6 Millionen Wärmepumpen bis 2030
Die neue Bundesregierung setzt für die Beheizung
von Gebäuden vor allem auf die Wärmepumpe.
Allein bis 2030 erwartet sie den Einbau von bis
zu 6 Millionen Wärmepumpen. Bis ins Jahr 2050
werden insgesamt sogar bis zu 14 Millionen Wärmepumpen
erwartet. Gemessen an den 154.000
Wärmepumpen, die im letzten Jahr in Deutschland
verkauft wurden, wäre dies ein unglaublicher
Wachstumsmarkt, den sich die SHK-Betriebe
nicht entgehen lassen sollten. Auch der Photovoltaik
Anlage wird ein ähnliches Wachstum zugesprochen.
Irgendwoher muss der erneuerbare
Strom ja kommen, zumal sich Photovoltaik in
Kombination mit der Wärmepumpe besonders
eignet. Entsprechend plant die Bundesregierung
eine Solarpflicht für deutsche Dächer, die in Baden
Württemberg bereits gesetzlich existiert.
Fachverband SHK Baden-Württemberg 83