
FACHBEITRÄGE
Darüber hinaus setzen viele Städte vor allem im
innerstädtischen Bereich auf eine Zentralisierung
der Wärmeversorgung von Gebäuden in Form von
Nah- und Fernwärmenetzen. Auch hier stößt das
Wachstum jedoch an Grenzen – zumal der Großteil
der derzeit betriebenen Wärmenetze alles andere
als klimaneutral sind.
Doch was bedeuten diese zu erwartenden Marktveränderungen
für den SHK-Betrieb? Dieser muss
sich zunächst auf die veränderten Rahmenbedingungen
einstellen und die Herausforderungen annehmen.
Die Chancen, mit dem Einbau von Heizsystemen
weiter gutes Geld zu verdienen, sind
riesig. Jede politisch gewünschte Veränderung
bedeutet Impulse für neue Aufträge für die Profis
der Gebäudebeheizung. Auch wenn sich diese in
andere Bereiche verlagert.
Große Systemvielfalt mit Kooperationen
bewältigen
Eine wesentliche Herausforderung ist die deutlich
steigende Vielfalt an Systemen, die viele
SHK-Betriebe nicht alle gleichermaßen routiniert
bedienen können. Entsprechend müssen Unternehmen
verstärkt auf Kooperationen setzen, um
die gesamte Breite der Heiz- und Klimatechnik
abdecken zu können. Das betrifft sowohl die
Zusammenarbeit mit Betrieben des eigenen Gewerks
als auch mit anderen Branchen wie dem
Elektrohandwerk. Kooperationskompetenz ist gefragt
und die Chance, diese erfolgreich und ohne
Missgunst zu betreiben, ist angesichts des großen
zu erwartenden Auftragsvolumens besser denn je.
Weiterbildung als Erfolgsfaktor
Deutlich zunehmen wird auch der Bedarf an Weiterbildung
insbesondere im elektrotechnischen
Bereich. Wärmepumpen, Photovoltaikanlagen,
Hybridanlagen, Stromspeicherkonzepte, Mikrowärmenetze
bis hin zur Systemintegration bedürfen
auch bei dem SHK-Betrieb, der gut mit anderen
kooperiert, das entsprechende Knowhow, um
als erster Ansprechpartner in der Heiztechnik die
Systemführerschaft zu behalten. Darüber hinaus
gilt es zudem, die eigenen Mitarbeiter weiter zu
schulen. Wer bisher als Monteur erfolgreich fossile
Energieträger eingebaut hat, verfügt höchstwahrscheinlich
über zu wenig Wissen und Routine
für die klimaneutralen Wärmequellen. Die Auswirkungen
des Transformationsprozesses in der SHKBranche
auf die Mitarbeiter und Führungskräfte
hat unser Betriebswirtschaftler Albrecht Oesterle
für Sie in dieser Festschrift herausgearbeitet.
Klimaschutz als Argument bei der
Fachkräftesuche nutzen
Eine der wichtigsten Aufgaben wird es sein, genug
geeignete Fachkräfte zu finden. Bei allen Möglichkeiten
der Weiterbildung spielt dabei die Ausbildung
eine entscheidende Rolle. Auch hier stehen
die Chancen nicht so schlecht wie viele meinen.
Denn zum einen handelt
es sich um einen Beruf,
der den gesellschaftlichen
Wunsch nach Klimaschutz
operativ befriedigt
wie kaum ein anderer.
Zum anderen verspricht
er aufgrund der zu erwartenden
Modernisierung
deutscher Heizungskeller
eine hohe Arbeitsplatzsicherheit.
CO2 RUNTER,
ZUKUNFTSPERSPEKTIVEN
RAUF!
MACHE NACHHALTIGKEIT
ZU DEINEM BERUF ALS
ANLAGENMECHANIKER/
IN SHK
#ZEITZUSTARTEN
Entsprechend hat es das SHK-Handwerk
selbst in der Hand, junge Menschen dafür zu gewinnen
und die sich durch die Klimaschutzpolitik
ergebenden Chancen für eine erfolgreiche Zukunft
zu nutzen.
Die Berufsorganisation mit Innungen, Fachverbänden
und Zentralverband werden die SHKBetriebe
auf diesem Weg sowohl in der Weiterentwicklung
als auch bei der Gestaltung der
politischen Rahmenbedingungen aktiv begleiten.
84 Fachverband SHK Baden-Württemberg