
Digitaler Lieferschein
Über die Rahmenbedingungen,
Möglichkeiten bzw. Vorteile digitaler
Handelsdokumente informierte
Oliver Püthe, GS1 Germany. So
mache beispielsweise ein häufig
wechselndes Fahrpersonal geringe
technische Hürden erforderlich, Anmelde
und Authentifizerungsprozesse
seien so einfach wie möglich
zu gestalten und die Speicherung
von digitalen Lieferscheinen auf
mobilen Endgeräten sei möglichst
zu vermeiden, beschrieb er die
Situation. Der Lieferschein müsse
für alle Prozessbeteiligten einsehbar
sein. Die angestrebte Systemarchitektur
sei eine neutrale
Cloud-Plattform. Diese
stelle keine
Insellösung
dar, sei aber trotzdem
„offen“, so Püthe.
Ein digitaler Lieferschein
biete schnelle
Akzeptanz,
einfaches
Handling und Vorteile für
alle Prozessbeteiligten.
Für den Dauerbetrieb
sei aber ein weiterer
Ausbau notwendig. So
müssten die WebApp-
Funktionalitäten und der
Prozess für Stückgutsendungen
und bei gebrochenen Verkehren
verbessert werden. Darüber hinaus
müsse eine maschinelle Lesbarkeit
des digitalen Lieferscheins sowie
eine automatisierte Lieferschein-
Erzeugung/Übermittlung und
Schnittstellen-Anbindung gegeben
sein und schließlich eine weitere
Digitalisierung und eine Schulung
der Fahrer erfolgen.
Der digitale Zwilling
im Einsatz
„Planung und Optimierung
von Produktions-
und Logistikprozessen
am Digitalen Zwilling“
Prof. Dr. Walter Wincheringer,
Hochschule Koblenz
lautete das spannende
Thema von Prof. Dr.
Walter Wincheringer
von der Hochschule
Koblenz. Standard-IT-Systeme
und „lean production“-
Konzepte stießen heutzutage schon
oft an ihre Grenzen. Eine Lösung
sei daher in der Virtualisierung
der Prozesse zu suchen. Virtuelle
Optimierung sei notwendig, da die
Komplexität der Produktion und
Logistik, bedingt durch die hohe
Varianten- und Artikelvielfalt,
statisch/mathematisch nicht beschreibbar
sei. Die Prozesskomplexität,
wie Verkettungen, Geschwindigkeit,
Distanzen,
könne durch
Beobachtungen
vor Ort oft nicht
erfasst werden. Der Digital Twin
(DT) sei zweckgebunden und diene
mindestens einem definierten Ziel.
Er bestehe aus einem oder mehreren
Daten und IT-Systemen und
Oliver Püthe, GS1 Germany Köln
Große
Fruchtvielfalt!
GETRÄNKEFACHGROSSHANDEL 04 | 2022 13