
Offen für Neues
Verbraucherwünsche für innovative Softdrinks:
Erkenntnisse aus der K&A Getränketrendstudie
→ Der Markt für alkoholfreie Getränke ist über die letzten Jahre bunter, vielschichtiger und
differenzierter geworden. Mit einem oder zwei übergeordneten Trends lasse sich die Entwicklung
der jetzigen Zeit nicht erklären. Neben dem Boom des scheinbar nachhaltigen Wassers
aus der Leitung erfahren viele natürliche, fruchtige Neuinszenierungen eine Renaissance.
Während sich Saft und Saftschorlen als eindeutiger Inbegriff natürlicher Softdrinks mengenmäßig
kaum vom Fleck bewegen, wachsen Tee- und Eistee-Getränke sowie Energydrinks als
vermeintlicher Gegenpol zu Natürlichkeit unaufhörlich.
K&A BrandResearch hatte
in einer breit angelegten
Trendstudie Ende 2021
n=1.093 Verbraucher zu
ihren Trinkgewohnheiten und Vorstellungen
über zukünftige Getränketrends
befragt. Eine Besonderheit
nahm die kontextuelle Auswirkung
der Corona-Pandemie auf das
Trinkverhalten ein. Um zwischen
den außergewöhnlichen Lockdown-
Effekten und den tatsächlich langfristig
Konsumveränderung für ausgewählte Getränke in den letzten 12 Monaten
angelegten Konsumtrends
zu differenzieren, wurde auch das
coronabedingte Trinkverhalten
analysiert.
Mentale Corona-Effekte
„New Dahoam“ hat unter Lockdown
Leitungswasser aufgesprudelt mit Kohlensäure (z.B. SodaStream)
Leitungswasser direkt aus dem Wasserhahn
Alkoholfreies Bier
Energydrinks
Mineralwasser
Eistee
Kaffee
Tee
Kräuterlimonaden
Saftschorlen
Säfte
Cola / Cola-Mix Getränke
(Frucht-)Limonade (z.B. Zitrone, Orange, etc.)
Einfluss einige Getränke zu
Corona-Gewinnern gemacht, andere
dagegen zu Losern. Vor allem Produkte
und Kategorien, die stärker
in außerhäuslicher Geselligkeit
konsumiert wurden, haben in der
Selbstwahrnehmung der Verbraucher
an Relevanz eingebüßt. Neben
Bier, Spirituosen und auch Sekt bei
alkoholischen Getränken konnten
auch Cola-Getränke, Limonade sowie
Säfte und Schorlen den Corona-
Momenten nichts Positives abgewinnen
(Abb. 1). Es fehlten einfach
AFG
Events für Cola, Bier & Co. – während
bei Säften weiterhin kategorieübergreifend
die Problematik wieder
zu belebender Alltagszugänge ungelöst
bleibt. Was aus Selbstwahrnehmung
deutlich häufiger getrunken
wurde, sind das „Grundnahrungsmittel“
Wasser und typische Wachmacher
im Home-Office-Umfeld wie
Kaffee, Tee und auch Energydrinks.
Während Energydrinks (und auch
Eistee) eine besondere Rolle einnehmen,
sind die anderen mentalen
Corona-Gewinnergetränke tendenziell
ist weniger geworden ist mehr geworden
5%
3%
7%
11%
6%
11%
8%
6%
9%
10%
12%
18%
16%
„nachhaltig und selbst zubereitete“
Alltagsgetränke. Der wohl
prominenteste Vertreter für „nachhaltige
Getränke“ ist die Herstellung
von gesprudeltem Wasser über
Sodastream & MeToos. Angeheizt
durch die öffentliche Debatte, dass
Trinkwasser auch selbst gesprudelt
werden kann und damit Transportwege
einspart, boomt das Geschäft
weiterhin. Über ein Drittel der repräsentativ
Befragten haben in den
letzten drei Monaten gesprudeltes
Wasser getrunken, über 50 Prozent
Wasser direkt aus dem Leitungshahn.
Je Jünger die Befragten sind,
34%
desto bedeutender wird der „Selbstsprudler
26%
24%
24%
21%
21%
20%
19%
17%
13%
12%
12%
9%
Effekt“.
Konsumveränderung für ausgewählte Getränke in den letzten 12 Monaten
Abb. 1: Corona-Effekte in der Selbstwahrnehmung, beim Getränkekonsum
Leitungswasser aufgesprudelt mit Kohlensäure (z.B. SodaStream)
Leitungswasser direkt aus dem Wasserhahn
Alkoholfreies Bier
Energydrinks
Mineralwasser
Eistee
Kaffee
Tee
Kräuterlimonaden
Saftschorlen
Säfte
Cola / Cola-Mix Getränke
(Frucht-)Limonade (z.B. Zitrone, Orange, etc.)
Abb. 1: Corona-Effekte in der Selbstwahrnehmung beim Getränkekonsum
Abb. 1: Corona-Effekte in der Selbstwahrnehmung beim Getränkekonsum
ist weniger geworden ist mehr geworden
34%
26%
24%
24%
21%
21%
20%
19%
17%
13%
12%
12%
9%
Quelle: K&A-Getränkestudie September 2021 (n = 1093)
Quelle: K&A-Getränkestudie September 2021 (n = 1093)
5%
3%
7%
11%
6%
11%
8%
6%
9%
10%
12%
18%
16%
GETRÄNKEFACHGROSSHANDEL 04 | 2022 19