
VERANSTALTUNG
aufnahme würden sogenannte
Ortho-Photos aufgenommen und
die Bilddaten anschließend von
Algorithmen weiterverarbeitet.
So entstehe ein digitales Abbild
des Lagers mit stellplatzgenauer
Struktur. Daneben sei eine direkte
Einbindung in WMS und ERP möglich,
außerdem könnten zusätzliche
Bestands- und Bilddaten integriert
werden.
Insgesamt ergäben sich permanente,
vollständig automatisierte
Bestandsaufnahmen mit einer
hohen Datenqualität von über 99
Prozent. Die Drohnen seien auch in
Leerlaufzeiten gut einsetzbar und
stellten ein verringertes Sicherheitsrisiko
dar. Positiv hervorzuheben
sei schließlich
eine Prozessoptimierung,
Transparenzsteigerung
und bessere Planungssicherheit.
Gut besuchte Veranstaltung in Rosenheim
nutze unterschiedliche Daten-Modelle
zur virtuellen Abbildung. Er
sei in der Lage, Ist- und Soll-Daten
des Assets abzubilden und zu verarbeiten.
Die Nachteile: Die Erstellung des
DT sei einerseits schwierig und
zeitintensiv; die Produktions- und
Logistiktopologien seien wandelbar,
daher müsse der DT bzw. das Simulationsmodell
flexibel anpassbar
sein. Ein Lösungsansatz bestehe in
der Generierung von Simulationsmodellen.
Lokalisierung von
Staplern in Echtzeit
Aufmerksam verfolgte das Auditorium
auch den Vortrag von Dr.
Timo Bänziger, Synaos. Das Startup
Unternehmen mit mittlerweile
über 100 Mitarbeitern hat sich unter
anderem auf die Lokalisierung
von Gabelstaplern und anderen
manuell gesteuerten Fahrzeugen
spezialisiert. Synaos verfüge über
ein eigenes Storagemanagement
und eine Flottensteuerungssoftware
für Gabelstapler. Da über
95 Prozent aller Betriebe
Stapler im Einsatz hätten,
bestehe vor allem
ein sehr großes Optimierungspotenzial,
was
die Lokalisierung der Fahrzeuge
anbelange, betonte Dr. Benziger. Das
Unternehmen biete dazu eine
entsprechende Plug & Play-
Lösung an. Das Prinzip:
Über die Erkennung
der
sich verändernden Umgebung
werden Positionen
mit Stereokameras
getrackt und ausgewertet.
Dabei
handle es sich
um eine standardisierte
Hardware,
bei der nichts gespeichert
werde. Das System werde laufend
optimiert und biete folgende
Funktionen: Position, statistische
Analysen, Verspätungsanzeigen in
Echtzeit und auch einen besseren
Verkehrsfluss durch Navigation.
Drohneneinsatz
in der Logistik
Welche Möglichkeiten sich schon
heute und auch künftig mit
Drohnen in der Logistik eröffnen,
erörterte Carl Severin, doks.innovation.
„Dabei wird bereits bestehende
Infrastruktur genutzt“, beschrieb
er einen entscheidenden Vorteil.
Drohnen könnten in Unternehmen
heute bereits bis
zu fünf Stunden am
Stück ohne Ladezyklus
betrieben werden, darüber
hinaus sei auch
ein Einsatz nachts
problemlos möglich.
Wie bei einer Satelliten-
Dr. Timo Bänziger, Synaos
Hannover
Carl Severin,
doks.innovation Kassel
Zielgerichtete
Automatisierung
„Automation erfordert maßgeschneiderte
Lösungen“, eröffnete
Thomas Lang, System Logistics,
seine Präsentation mit dem Titel
„Digitalisierung und Automation
– Produktion und Logistik wachsen
zusammen“. Das Ziel sei es, die
Komplexität durch einfache und
passgenaue Lösungen zu reduzieren.
Ein Problem bestehe oftmals
darin, dass die Logistik Platz für
die Produktion opfern müsse. Denn
je mehr Endprodukte hergestellt
würden, desto mehr Lagerfläche
für Rohware sei nötig. Gerade dann
bestehe großes Potenzial für automatisierte
Prozesse.
Automation und Digitalisierung
ermöglichten unter anderem eine
erhöhte Transparenz und Reduzierung
der Komplexität in den
Prozessen, eine Anpassung der
Produktionslose an den tatsäch
14 GETRÄNKEFACHGROSSHANDEL 04 | 2022