
VERANSTALTUNG
verkehr den Verbrennungsmotor
zu ersetzen. Innovationstreiber für
einen klimaneutralen Lieferverkehr
seien ein CO2-freier Transport
in den Städten, die Luftqualität, die
Verteilerverkehre, die Integration
erneuerbarer Energien, Innovationen
und eine Investitionsabsicherung.
Innovative Lösungen würden
die Brücke von der Transportaufgabe
zur logistischen Umsetzung
schlagen.
eLogistics betrachte dabei die
gesamte Supply Chain von der
Transportaufgabe bis zur E-Infrastruktur.
Wichtige Faktoren
im Planungsprozess seien Depot/
Lageranzahl und Positionierung,
Entscheidungen zum Flottenmix,
das Tour Redesign, um die
Reichweiten der Trucks
zu berücksichtigen,
die Koordination von
Logistik- und Ladevorgängen
sowie die Total
Cost of Ownership Modellierung.
Dazu sollte
ein Digitaler Zwilling des
Logistiknetzwerks herangezogen
werden. Bei der Verteilnetzplanung
gelte es
eine integrierte Planung
Frank Pfeifer (oben), Feldschlösschen
Getränke Rheinfelden,
und Peter Hlavac, Renault
Trucks
und Optimierung der
Transporte und der Verteilfrequenz
zu berücksichtigen.
Bei den Stromkosten
gelte es vor allem,
auf die Vermeidung von
Lastspitzen zu achten,
so die Referenten.
E-Lkw im Einsatz
Abschließend gaben
Frank Pfeifer, Feldschlösschen
Getränke, und Peter Hlavac,
Renault Trucks, einen Einblick in
den Ausbau der E-Mobilität
und dem damit verbundenen
Einsatz von
20 schweren E-Lkw
bei Feldschlösschen
Getränke in Rheinfelden/
Schweiz.
Grundsätzlich gelte es
den Verkehr generell auf die
Bahn umzustellen, denn
auch kurze Strecken
auf der Schiene ließen
sich preislich darstellen,
so Pfeifer. 2008
habe man den ersten
Elektro-Lkw eingesetzt,
2013 den ersten E-18t-
Lkw und 2019 habe man
bereits 20 Fahrzeuge
bestellt. Dabei stelle
der Transport in der
Gesamtbetrachtung
nur 16 Prozent des
CO2-Footprints dar,
sei aber die nach außen
hin „sichtbarste“ Emissionsquelle.
Eine Herausforderung
sei vor allem die
Ladeinfrastruktur.
Peter Hlavac erläuterte,
wie Renault Trucks
die Einführung der
E-Mobilität in den letzten
Jahren beschleunigt hat
und stellte das E-Produktportfolio
im Nutzfahrzeugportfolio vor. So
werden heute Elektro Trucks, die an
vier Standorten in Frankreich produziert
werden, mit einem ZGG von
3,1 bis 26 t und einer Reichweite von
bis zu 400 km angeboten. Hlavac
verwies bei Interesse auch auf entsprechende
Förderprogramme für
klimaschonende Nutzfahrzeuge, die
eine Anschaffung erleichterten. So
stelle das BMVI bis zum Jahr 2024
insgesamt ca. 1,6 Mrd. Euro für die
Förderung der Anschaffung klimafreundlicher
Nutzfahrzeuge sowie
ca. 5 Mrd. Euro für den Aufbau der
Tank- und Ladeinfrastruktur (Pkw
und Lkw) bereit.
Fazit
Der 23. VLB-Logistikfachkongress
konnte wieder als Präsenzveranstaltung
stattfinden und voll überzeugen.
Wie wichtig der persönliche
Austausch war, zeigten auch
die intensiv geführten Gespräche
in den Vortragspausen und auf der
Abendveranstaltung. Das breitgefächerte
Vortragsprogramm, bei dem
die Themenblöcke Nachhaltigkeit
und Transportlogistik besonders
großes Interesse fanden, und der
Besuch der Logistikbereiche
der Adelholzener Alpenquellen
machten den 23. VLB-Logistikfachkongress
zu einer gelungenen
Veranstaltung.
Dr. Christian Schmidt (oben),
Siemens Digital Logistic und
Dr. Yannic Juliard, Siemens
Smart Infrastructure
Beim traditionellen Begrüßungsabend
des ersten Veranstaltungstages, der
diesmal in der Lounge der „StarBulls
Rosenheim“ mit beeindruckendem
Ausblick direkt ins Eisstadion stattfand,
hatten die Teilnehmer dann
Gelegenheit, sich ausgiebig auszutauschen.
(Alle Bilder: T. Eisler)
18 GETRÄNKEFACHGROSSHANDEL 04 | 2022