
CO2-EMISSIONEN
Mit Ökostrom 20.000 t CO2 gespart:
Dr. Michael Möller, Brauereidirektor
Staatliches Hofbräuhaus München
(Foto: Hofbräu München)
tere Maßnahmen sind geplant. Ein
BHKW soll errichtet werden, neue
Tanks beschafft, eine kieselgurfreie
Filtration und eine neue Keg-Anlage
eingerichtet werden. Auch ein
zweiter Tiefbrunnen inklusive neuem
Wasserhaus und neuer Wasseraufbereitung
sind in Planung. „All
dies wird auf Nachhaltigkeit und
Umweltschutz ausgerichtet werden“,
merkt Dr. Möller dazu an.
Kommende Generationen
im Blick
Als Teil des ökologischen und gesellschaftlichen
Systems versteht
sich der Bio-Pionier Neumarkter
Lammsbräu, mit entsprechender
Verantwortung vom Acker bis ins
Glas. „Deshalb richten wir alle
Unternehmensaktivitäten auf den
Umweltschutz, den schonenden
Umgang mit den verwendeten Ressourcen
und das Engagement für
nachhaltig intakte Lebensräume
aus“, sagt Inhaber und Geschäftsführer
Johannes Ehrnsperger, „möglichst
klimaneutral zu handeln, ist
ein wichtiger Baustein dieses Engagements.“
So achte man seit vielen
Jahren darauf, den betrieblichen
CO2-Fußabdruck zu verringern:
„Aus diesem Grund orientieren wir
uns an den Zielen der Science Based
Targets Initiative und reduzieren
somit nachhaltig Emissionen“, so
Ehrnsperger, „zudem legen wir seit
mehr als 30 Jahren einen Nachhaltigkeitsbericht
vor, um uns immer
weiter zu verbessern und dies für
alle Menschen möglichst transparent
zu machen. Insofern begrüßen
wir es sehr, dass das Thema
Klimaneutralität auf breiter Ebene
in Gesellschaft und Wirtschaft von
immer größerer Bedeutung ist
und sich der Markt dahingehend
wandelt.“
Mit seiner „Klimastrategie 2.0“
optimiert Lammsbräu seit Mitte
vergangenen Jahres seine bisherige
Klimastrategie auf wissenschaftlicher
Basis. In einem ersten Schritt
wurden dazu mögliche Reduktionsmaßnahmen
am Standort analysiert,
darunter die Steigerung der
Energieeffizienz und der Einsatz
regenerativer Energien. „Dazu
zählen die Modernisierung unserer
weltweit einzigartigen Bio-Mälzerei,
die Umstellung des Fuhrparks auf
Elektrofahrzeuge oder künftig die
Errichtung einer Photovoltaikanlage
und die Nutzung von Solarthermie“,
erläutert Ehrnsperger, „im
zweiten Schritt sind wir kürzlich
als erster mittelständischer Lebensmittelhersteller
in Deutschland
der Science Based Targets Initiative
beigetreten und haben uns damit
auf bestimmte Reduktionsziele im
Einklang mit den Pariser Klimazielen
verpflichtet.“
In einem dritten Schritt werde man
sich auch die eigene Wertschöpfungskette
genau anschauen, um
mögliche Reduktionspotenziale zu
identifizieren. „Die Ergebnisse sollen
dann nicht nur bei uns, sondern in
unserem gesamten Liefernetzwerk
Anwendung finden“, so Ehrnsperger.
Unterstützung für seine „Klimastrategie
2.0“ findet er beim „Klimaschutz
Unternehmen“ sowie der
Universität Kassel, Fachgebiet „Umweltgerechte
Produkte und Prozesse“.
„Uns ist es wichtig, dass unsere
Klimaschutzmaßnahmen immer
optimal ineinandergreifen und
wir in allen Bereichen noch besser
werden. Nicht zuletzt gewährleisten
wir durch die wissenschaftliche
Begleitung eine transparente und
nachhaltig wirksame Optimierung“,
sagt Ehrnsperger – der sich im
Übrigen freut, wenn immer mehr
Unternehmen eigene Aktivitäten
im Bereich der Klimaneutralität
aktiv angehen und dabei erfolgreich
sind: „Dies ist sicherlich ein herausfordernder,
aber auf lange Sicht
lohnender Weg. Aber letztlich gilt:
Wirklich nachhaltig können wir
nur gemeinsam sein.“
Alle Säulen der
Nachhaltigkeit anpacken
Auch Jacob Horsch, seit 2014
Geschäftsführer der Brauerei zum
Kuchlbauer in Abensberg, hat die
Orientierung auf Nachhaltigkeit
zu einem Hauptthema der Unternehmensentwicklung
gemacht.
„Im Einklang mit der Natur, dieses
Motto begleitet uns durch den Tourismusbereich
bereits seit vielen
Jahren, und dieses Ziel hat sich
besonders eingeprägt“, so Horsch,
„alle drei Säulen der Nachhaltigkeit
wurden angepackt: Ökologie, Ökonomie
und Soziales. Wir haben eine
Verpflichtung, nicht immer nur zu
nehmen, sondern auch der Natur,
den Menschen und der Wirtschaft
etwas zurückzugeben.“ Und so habe
man sich Klimaneutralität zum Ziel
gesetzt ebenso wie eine nachhaltigere
Entwicklung in wirtschaftlicher
wie sozialer Hinsicht. Wichtige
Aspekte hierbei waren die Betrach-
Sieht sich in der Verantwortung für
kommende Generationen: Johannes
Ehrnsperger, Geschäftsführer Neumarkter
Lammsbräu. (Foto: Neumarkter)
26 GETRÄNKEFACHGROSSHANDEL 04 | 2022